SPÖ-Vizebürgermeisterin Eva Peter ärgert sich über eine teure Anschaffung in Krisenzeiten. ÖVP-Bürgermeister Simon Tschann verteidigt das Vorgehen, das in einer geheimen Sitzung des Stadtrates abgesegnet wurde. Er verweist auf den Klimaschutzgedanken, auch würde das E-Fahrzeug unterm Strich weniger kosten als der alte Verbrenner.
Zwei Neuanschaffungen des Bürgermeisters, ein E-Bike sowie ein Hyundai Ioniq 5, sorgen derzeit in Bludenz für Aufregung. „Der neue Dienstwagen kostet rund 70.000 Euro und verfügt über eine Luxusausstattung inklusive 300 PS. Ein äußerst irritierendes Zeichen, das für fassungsloses Kopfschütteln sorgt“, schäumt die Vizebürgermeisterin.
Während viele um ihren Job bangen, Gastronomie, Hotellerie und Handel geschlossen sind, Menschen Existenzängste haben und Schulen sowie Pflegepersonal unter massiven Belastungen leiden, leiste sich der Stadtchef solche Luxusanschaffungen.
Gebühren erhöht
Peter verweist zudem auf die Stadt Graz. Dort wurde beschlossen, die Gebühren wegen der Pandemie nicht anzuheben. „In Bludenz hingegen werden die Gebühren während der schwersten Wirtschafts- und Sozialkrise der Zweiten Republik erheblich erhöht und zeitgleich ein neuer Luxus-Sportwagen für den Stadtchef angeschafft.“
Schneller als die Polizei
Der Bludenzer Stadtchef nahm die Kritik gelassen. „Ich bin ein junger Bürgermeister, der auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz setzt“, antwortete er auf „Krone“-Nachfrage. Der neue Wagen sei kein Luxusspielzeug und käme aufgrund der E-Mobilitätsförderung sogar günstiger als der ausgediente Verbrenner. Dem Vernehmen nach erhält auch die Stadtpolizei Bludenz einen neuen Hyundai Ioniq5. Allerdings wird dieses Fahrzeug 100 PS weniger als das des Bürgermeisters haben. Ob Tschann dann auch schneller ist „als die Polizei erlaubt“, wird sich zeigen...
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