Präsidentenwahl in F
Rechter Kandidat Zemmour bei Auftritt verletzt
Er verspricht die „Rückeroberung“ Frankreichs. Der rechtsextreme Pubilizist Eric Zemmour, der erst vor wenigen Tagen sein Antreten bei der Präsidentenwahl im April 2022 bekannt gegeben hat, polarisiert extrem. Kritiker werfen ihm Rassismus vor. Zemmours erster offizieller Wahlkampfauftritt am Sonntag ist von massiven Protesten begleitet worden. Es kam zu Ausschreitungen zwischen Anhängern des früheren Journalisten und linken Gegendemonstranten. Im Zuge der Tumulte wurde auch Zemmour verletzt.
Wie ein Mitarbeiter des französischen Präsidentschaftskandidaten der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag sagte, habe der 63-Jährige eine Verletzung am Handgelenk erlitten, als ein Mann ihn auf dem Weg zur Bühne gewaltsam packte (siehe Tweet unten). Nach dem Vorfall ließ sich Zemmour dennoch von Tausenden Anhängern feiern.
Bei seinem Wahlkampfauftakt im Pariser Vorort Villepinte beklagte der rechtsradikale Autor, dass er von einer „Meute von Politikern, Journalisten und Dschihadisten“ verfolgt werde und von seinen Gegnern als „Faschist, Rassist und Frauenfeind“ bezeichnet worden sei. „Wenn ich gewinne, wird dies der Beginn der Rückeroberung des schönsten Landes der Welt sein“, versprach Zemmour. „Ihr seid heute 15.000“, rief der 63-Jährige der jubelnden Menge zu. „15.000 Franzosen, die der politischen Korrektheit, den Drohungen der Linksextremen und dem Hass der Medien getrotzt haben.“
Linke Demonstranten attackiert
Zu Gewalt kam es zudem bei einer Protestaktion von Aktivisten der Organisation „SOS Racisme“. Diese standen in der Halle auf und hatten dabei T-Shirts mit der Aufschrift „Nein zum Rassismus“ an. Daraufhin wurden sie geschlagen und mit Stühlen beworfen. Zwei von ihnen bluteten, als sie aus der Halle geführt wurden. „Wir wollten einen gewaltfreien Protest veranstalten“, sagte Aline Kremer, die die Aktion organisiert hatte, der AFP. „Die Leute stürzten sich auf sie und schlugen auf sie ein“.
Das Team einer kritischen TV-Sendung wurde ausgebuht und von Sicherheitskräften aus der Halle geholt. Vor der Halle gab es eine Demonstration gegen Zemmour. Mehr als 400 Journalisten hatten sich für die erste offizielle Wahlkampfveranstaltung des Rechtsaußen-Kandidaten akkreditiert.
Schafft es Zemmour in Stichwahl?
Zemmour mischt seit Wochen den Vorwahlkampf in Frankreich auf. Dem früheren Journalisten, der aus einer algerisch-jüdischen Familie stammt, werden Chancen eingeräumt, es anstelle der Rechtspopulistin Marine Le Pen in die Stichwahl gegen Amtsinhaber Emmanuel Macron zu schaffen. In den Umfragen hatte er Le Pen, die 2017 in der Stichwahl dem Zentrumspolitiker Macron unterlag, zeitweise überholt. Zuletzt geriet seine Kampagne aber ins Stocken. Der Publizist vertritt teils extrem migrationsfeindliche und nationalistische Positionen und wurde deshalb bereits zweimal wegen Volksverhetzung rechtskräftig verurteilt.
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