Autoritätsverfall, Verlust der Glaubwürdigkeit und des Vertrauens sind Nährboden für politisch verwirrte Geister in der Pandemie.
Ein dunkles Vorzeichen für das, was noch möglich werden könnte, war der Aufmarsch der Corona-Demonstranten im Chiemseehof am Mittwoch.
Da kommt es vielleicht gerade noch in letzter Minute, wenn Wilfried Haslauer wieder zu seiner früheren Form zurück findet. Gestern hat der Landeshauptmann endlich Fehler im Management der Pandemie eingestanden. Das könnte ein Hinweis auf Erkenntnis sein. Jetzt müssen freilich noch die Konsequenzen gezogen werden: Inhaltlich und möglicherweise auch personell. Wohin falsch verstandene Loyalität führen kann, wird an den Vorgängen in der Führung der Volkspartei in Wien gerade sichtbar.
Vielleicht sind die Umwälzungen in der ÖVP samt Rückfärbung von Türkis in Schwarz ein Befreiungsschlag für Haslauer. Es mag seiner Verbundenheit mit Sebastian Kurz geschuldet gewesen sein, dass er den gefallenen Parteichef bis zuletzt verteidigt hat. Nach außen kann das als noble Geste verstanden werden. Nach innen hätten zügelnde Worte des Salzburger Bildungsbürgers Haslauer an die Adresse des türkisen Jungstars das historische Desaster wenn schon nicht verhindern, so zumindest abmildern können.
Es hilft nichts, die Milch ist verschüttet. Jetzt muss die Landeshauptmann-Partei Salzburg aus Lockdown und Depression führen. Und die Lehre ziehen, dass Erfolge um jeden Preis nicht alle Mittel heiligen.
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