Daten aus ELGA

Alle Ungeimpften bekommen bald Impftermin per Post

Österreich
30.11.2021 19:51

Andere Länder der Welt haben bereits vorgezeigt, dass man mit persönlich adressierten Schreiben an noch ungeimpfte Personen die Corona-Impfquote steigern kann. Nun folgt auch Österreich diesem Schritt: Entsprechende Einladungen sollen ab Mitte Dezember zugestellt werden.

Auch wenn die Impfquote zuletzt wieder etwas angestiegen ist, sind nach wie vor noch immer zu wenige Österreicher gegen das Coronavirus geimpft. Wie der „Kurier“ am Dienstag berichtete, soll bereits am Donnerstag der Bundesrat den nötigen Beschluss fassen, dass all jene, die sich noch nicht um einen Impftermin bemüht haben, einen solchen schon bald direkt nach Hause bekommen werden.

Gesundheitsminister Mückstein kündigte den Impfbrief bereits an - jetzt steht ein konkreter Termin fest. (Bild: APA/Hans Punz)
Gesundheitsminister Mückstein kündigte den Impfbrief bereits an - jetzt steht ein konkreter Termin fest.

Infos über Vorteile der Impfung
Einzelne Bundesländer - konkret Wien, Vorarlberg und Tirol - hatten bereits erklärt, einen solchen Impfbrief auszuschicken. Die Personen der anderen Bundesländer werden nun vom Dachverband der Sozialversicherungsträger kontaktiert. Neben dem konkreten Termin samt Uhrzeit wird in dem Schreiben auch ein Ort genannt. Stattfinden wird die Impfung demnach wohl in einer der bestehenden Impfstraßen. Zusätzlich sollen Informationen enthalten sein, die über die Vorteile der Corona-Impfung aufklärt.

Alleine der Bund wird laut Gesundheitsministerium über diesen Weg eine Million Menschen kontaktieren. In Wien haben die Stadt und die ÖGK bereits 340.000 Ungeimpfte angeschrieben. Der Bund schickt seine Briefe Mitte Dezember aus.

Abruf aus ELGA-Daten
Um herauszufinden, welche Personen noch nicht geimpft worden sind, werden die Daten der elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) mit denen der Sozialversicherung verknüpft - es soll sich dabei um eine einmalige Verknüpfung handeln. „Eine Verarbeitung dieser Daten für andere Zwecke ist unzulässig. Nach der Verarbeitung sind diese Daten umgehend zu löschen“, hieß es aus dem Gesundheitsministerium zum „Kurier“.

Datenabgleich „nicht vertrauensfördernd“
ÖGK-Obmann Andreas Huss sieht einen solchen Abgleich jedoch sehr kritisch: „ELGA wurde ursprünglich geschaffen, damit die Österreicherinnen und Österreicher auf ihre Gesundheitsdaten zugreifen können. Jetzt sollen diese Daten der Strafverfolgung dienen. Das ist nicht vertrauensfördernd.“

Die Daten stammen aus der elektronischen Gesundheitsakte ELGA. (Bild: APA/Helmut Fohringer)
Die Daten stammen aus der elektronischen Gesundheitsakte ELGA.

Schon jetzt gebe es - wohl aufgrund der Impfpflicht - zunehmend Abmeldungen von ELGA, berichtet Huss. Entkommen kann man der Impfpflicht damit im Übrigen nicht. Die Daten im elektronischen Impfpass, die für den späteren Abgleich benötigt werden könnten, werden automatisch verzeichnet. Und vom eImpfpass kann man sich nicht abmelden.

Impfbrief auch für Booster-Impfung
Aber nicht nur Ungeimpfte erhalten bald Post: Auch ein Erinnerungsschreiben für den dritten Stich ist geplant - dieses soll von den Sozialversicherungen versendet werden. Hierfür ist jedoch kein ELGA-Abruf nötig - die Daten zu den Impfungen sind ohnehin im eImpfpass dokumentiert.

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