Dramatisches Sterben:

Sprichwörtlicher Spatz in der Hand ist bald weg

Oberösterreich
28.11.2021 20:00

Sage niemand, Grüne und Blaue hätten gar nichts gemeinsam, auch in Oberösterreich nicht: Sie treffen sich bei der Sorge um unsere Vögel, wenn auch nicht ganz so plastisch wie in der Karikatur mit Vogelhändler Manfred Haimbuchner (FPÖ) und Spatzenbauer Stefan Kaineder (Grüne). Blaumeise zwitschert mit Grünfink, sozusagen...

„Europa verliert seine Vögel“ war kürzlich die alarmierende Botschaft in Medien, basierend auf einer neuen Studie: Heute würden 600 Millionen Vögel weniger auf dem Gebiet der EU (geografisch inklusive Großbritannien) leben als noch im Jahr 1980, hat ein internationales Wissenschaftlerteam herausgefunden - rechnerisch ein Verlust von 40.000 Vögeln pro Tag. Sehr betroffen seien „Allerweltsvögel“: Mit einem Verlust von fast 250 Millionen Vögeln führt der Spatz die Liste an.


Trendwende in Landwirtschaft notwendig
Grün-Politiker Stefan Kaineder hat diese Hiobsbotschaft als „Umwelt- und Klima-Landesrat“ aufgegriffen: „Der sprichwörtliche Spatz in der Hand geht uns verloren, unsere Wiesen und Felder bieten oftmals keinen geeigneten Lebensraum mehr, auch für bisher häufige Arten“, sagt er. Er fordert eine Trendwende in der Landwirtschaft „zum Erhalt kleiner Höfe und hin zu einer klimafitten und umweltgerechten Landwirtschaft“.

„Es gibt hier leider nichts zu beschönigen“
Aber was sagt der für Artenschutz zuständige Naturschutzlandesrat Manfred Haimbuchner dazu? „Die negative Entwicklung von Vogelarten der Äcker und Wiesen ist ein lange bekannter Prozess, der auch mit der Entwicklung der modernen Landwirtschaft und der intensiven Bewirtschaftung von Flächen zusammenhängt. Es gibt hier leider nichts zu beschönigen, und wir sind noch lange nicht am Ziel unserer Bemühungen.“

Festzuhalten sei aber, dass bereits seit den 1980er-Jahren gezielt in die Erhaltung von Lebensräumen für unsere gefiederten Sorgenkinder investiert werde. Dabei gelte: „Ohne die erfolgreiche Einbindung der Landwirtschaft wäre es um den Natur- und Artenschutz schlecht bestellt!“ Die größten Sorgenkinder sind für Haimbuchner nicht die Spatzen, sondern die Bewohner von Äckern und Wiesen: Feldlerche, Rebhuhn, Kiebitz.

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