POMMERS FEIERABEND

Das ist ja unterirdisch!

Einen schönen Mittwochabend.

Bunkerstimmung kommt in diesem Land schnell auf, und keine Angst, an dieser Stelle wird es keine geschmacklosen Kellerwitze geben, ich mache hier keinen Newsletter für Zyniker. Mir persönlich gefallen die Hochhausbunker am besten. Menschen kaufen sich für sündhaft teures Geld Dachgeschoßlofts mit Glasfassaden und haben den ganzen Tag die Rollos bis zum Elfenbeinboden unten, damit ihnen niemand in die schicken Buden schauen kann. Die schönsten Souterrainwohnungen der Stadt finden sich in den obersten Stockwerken - sagen Sie das den bleichen Bewohnern doch zur Aufmunterung, wenn Sie welche sehen. Ich gebe zu, mein Büro ist auch bunkerähnlich. An den grauen Wänden hängt bloß ein Bild, es zeigt mich im Interview mit den Amigos. Das sind diese Schlagerstars aus Deutschland, und das Foto selbst ist leider auch ziemlich grau, weil die Amigos Kettenraucher sind.

Aber ich schwafle schon wieder. Österreich will einen Bunker bauen, wie am Nationalfeiertag bekannt geworden ist. Vier Stockwerke unter dem Innenministerium, 2000 Quadratmeter groß. Die Regierungsarbeit ist damit offiziell unterirdisch - also im Krisenfall. Kosten soll der Spaß 27 Millionen Euro, was aber kein Problem ist, weil wir uns ja durch den verhinderten Ausbau der Nachmittagsbetreuung für Kinder eine Menge erspart haben. In Zukunft kann die Regierung im Bunker dann auch kein Geld mehr zum Fenster hinauswerfen, weil es ja keine gibt. Sie sehen, ich finde die Bunkeridee nicht so schlecht, hoffentlich wird er auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In Katastrophenfilmen muss die Weltbevölkerung immer zu Überlebensarchen nach China oder Grönland trampen, wenn ein Meteorit vom Himmel plumpst, wir fahren einfach mit der U3.

Sie selbst müssen entscheiden, ob Sie im Katastrophenfall lieber den nuklearen Winter genießen oder sich mit folgenden Personen kleine Räume teilen wollen: dem ganztägigen Morgenmuffel Wolfgang Sobotka; Werner Kogler, der bestimmt auch im Schlaf spricht; Alexander Schallenberg, der zumindest seine Tierkrawatten retten konnte, wenn es schon keine echten mehr gibt; oder Heinz Faßmann, den Sie im Stockbett lieber unten einquartieren sollten, so als Tipp. Ich habe meine Entscheidung schon getroffen, aber ich bin auch eher der Wintertyp.

Morgen berichten wir in der „Krone“ und auf krone.at über unseren Einsatz mit Geisterjägern auf dem Friedhof der Namenlosen, wo wir mit Gespenstern kommunizieren wollten. Sagen wir einmal so: Wir haben schon schlechtere Gespräche geführt.

Ich wünsche einen schönen Feierabend, so Sie einen haben.

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