Nachdem erst am Montag neuerlich Vorwürfe gegen die Bregenzer Kulturamtsleiterin Judith Reichart erhoben worden sind, wurde sie am Dienstag ihres Dienstes enthoben - vorübergehend.
In einer von Bürgermeister Michael Ritsch eilig einberufenen Sondersitzung des Bregenzer Stadtrats wurde am Dienstag die Enthebung von Judith Reichart von ihrem Dienst als Leiterin des städtischen Kulturservice mehrheitlich beschlossen - mit den Stimmen von Grünen und ÖVP. „Hintergrund sind die jüngst bekannt gewordenen Ungereimtheiten im Kulturservice, die es so rasch wie möglich aufzuklären gilt“, heißt es in einer Aussendung der Stadt. Und weiter: „Für Mag. Judith Reichart gilt selbstverständlich die Unschuldsvermutung. Die Stadt und die betroffene Abteilungsleiterin werden an der Aufklärung durch die damit befassten Behörden aktiv mitarbeiten.“
Erst am Montag erhoben die ÖVP, die NEOS und die Grünen neue Vorwürfe gegen Reichart. Diesmal ging es um angebliche Honorarfoderungen von Wolfgang Fetz, der das Kulturamt selbst jahrelang geleitet hat. Auch im Zuge einer Vereinsgründung soll es zu Ungereimtheiten gekommen sein. SPÖ-Stadträtin Annette Fritsch sieht in den Vorwürfen der drei Parteien eine Hetzkampagne gegen SPÖ-Bürgermeister Michael Ritsch. Da bisher lediglich eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft übermittelt worden sei, habe ihre Fraktion sich für eine Dienstenthebung erst bei einer Anklageerhebung ausgesprochen, um „Mitarbeiter vor willkürlichen Anschuldigungen Dritter zu schützen“, teilte sie in einer Aussendung mit. ÖVP und Grüne hätten dies abgelehnt.
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