„Krone“-Ombudsfrau

Fall in OÖ bewegt: Mutter kämpft weiter um Sohn

(Bild: Christof Birbaumer / Kronenzeitung)

Das Drama um einen kleinen schwerbehinderten Buben aus Oberösterreich, der fünfeinhalb Jahre von seiner Mutter zu Hause gepflegt worden ist, aber seit dem Vorjahr im Heim leben muss, geht weiter. Die Obsorge liegt nun rechtskräftig beim Jugendamt. Der Kontakt zwischen Mama und Sohn wurde weiter eingeschränkt.

Die Ombudsfrau hat über den Fall bereits berichtet. Der Bub kam 2014 mit nur 800 Gramm zur Welt. Nach vielen Monaten auf der Intensivstation wurde er bis zu seinem fünften Lebensjahr zu Hause von der Mutter intensivmedizinisch betreut — unter täglicher Aufsicht des Jugendamts wohlgemerkt. Im Rahmen eines längeren Krankenhausaufenthalts kam es plötzlich zu einer Gefährdungsmeldung - wegen Unterernährung. Jetzt nicht mehr beatmungspflichtig, lebt das Kind seit dem Vorjahr im Heim.

Margreth Tews unterstützt die Mutter des Sechsjährigen.

(Bild: Alexander Schwarzl)

Die Mutter sei nicht erziehungsfähig, meinte ein Gutachten. Im Heim sei nicht alles eitel Sonnenschein, beklagt die Mutter. Unter anderem elf Spitalsaufenthalte, mit teils schweren Infekten, sind bisher protokolliert. Zugesagte Therapien dürften nicht stattfinden und die Betreuer ständig wechseln. Die Mutter kämpft weiter um ihren schwerbehinderten Buben. Ihr Kontakt wurde vom Gericht auf zwei Stunden pro Monat beschränkt.

Telefonischer Kontakt mittlerweile verboten
Mittlerweile ist das Telefonieren verboten. Infos zum Gesundheitszustand erhält sie keine mehr. Lediglich zweimal im Jahr ist ein Verlaufsgespräch vorgesehen. Ist das noch menschlich? „Man will sich nicht vorstellen, wie es diesem armen Kind geht, das eine so enge Bindung zur Mutter hat, die man mit aller Gewalt zu zerstören versucht“, so Margreth Tews, psychosoziale Prozessbegleiterin.