Weil er Vorarlbergs SPÖ-Chef Mario Leiter in einem Online-Posting mit einer „Nutte“ verglich, musste sich ein 66-Jähriger am Montag am Landesgericht Feldkirch verantworten. Die Sache wird für den Rentner teuer.
Der Angeklagte kommentierte am 17. Februar, vor den Vorarlberger Gemeindewahlen, einen Artikel auf einer Nachrichtenplattform über den damaligen Bludenzer Bürgermeisterkandidaten Leiter dahingehend, dass dieser sich „wie eine Nutte“ verhalte und für Geld alles mache. Dadurch wurde der Politiker nach Ansicht des Gerichts in seiner Ehre verletzt, der verächtliche Kommentar stelle eine (potenzielle) Rufschädigung dar.
1000-Euro-Spende an Kinderdorf
Der Pensionist bekannte sich schuldig. Der Kommentar sei ihm in einer schriftlichen Diskussion mit einem anderen User passiert, er sei sonst eher ein besonnener Mensch, sagte er. Das Geständnis und die Unbescholtenheit des Angeklagten wurden mildernd gewertet. Er habe zudem angeboten, als Wiedergutmachung dem Kinderdorf 1000 Euro zu spenden, damit sei der Privatankläger aber nicht einverstanden gewesen. Es geht nicht nur um ihn, es gehe um den Schutz der demokratischen Debatte, sagte Leiter in einem Statement gegenüber Medien: „Auch Politiker müssen sich nicht alles gefallen lassen.“ Das sahen auch der Richter und selbst der Beklagtenvertreter so.
Der Verteidiger des Angeklagten nahm das Urteil – eine Geldstrafe von 7.200 Euro, 1.800 davon unbedingt – an, die Privatanklagevertreterin nahm drei Tage Bedenkzeit in Anspruch. Das Urteil ist damit nicht rechtskräftig. Die mögliche Höchststrafe hätte bis zu einem Jahr Gefängnis betragen.
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