Wertvolle Rohstoffe

Batterien aus E-Autos: Die große Recycling-Chance

Klima
22.09.2021 07:22

Im Spannungsfeld wachsender E-Mobilität wird die Wiederverwertung der Batterien wichtiger. Die Lithium-Ionen-Powerpacks sind vollgeladen mit wertvollen Rohstoffen.

Vehement wird von Umweltschützern strikte Nachhaltigkeit auch bei der Elektromobilität eingefordert. „Die Herstellung von Batterien, ob nun für Laptops, Smartphones oder E-Autos, verbraucht vor allem Aluminium, Kobalt, Nickel, Mangan, Kupfer, Lithium und Grafit. Deren Abbau hat massive und weitreichende soziale und ökologische Konsequenzen“, kritisiert denn auch der heimische Umweltkämpfer Alexander Egit.

Als die Natur belastend führt er etwa Chile an, wo der Lithiumabbau unter starkem Wassereinsatz (Verdunstung) in ohnehin sehr trockenen Gebieten erfolgt und oft zulasten der lokalen Bevölkerung vonstattengeht. „Fast die Hälfte der globalen Kobaltproduktion stammt aus der politisch instabilen Demokratischen Republik Kongo. Dort wiederum herrschen schlechte Arbeitsbedingungen, es gibt Kinderarbeit und saures Grubenwasser“, schlägt der Wiener Öko-Aktivist Alarm. Der für die Herstellung nötige Nickelabbau führe außerdem in Kanada und Russland zu saurem Regen und Biodiversitätsverlust. Und schließlich seien die Staubemissionen beim Grafitabbau in China schädlich.

Glasklare Forderung: Für die Ressourcengewinnung und die Produktion der Batterien müssen sehr hohe Umwelt- und Arbeitsstandards gelten. Dabei sind sowohl die Automobilindustrie als auch die Politik gefragt. Das positive Resümee aus Greenpeace-Sicht: Kombiniert mit einem guten Recyclingsystem, lässt sich der ökologische Fußabdruck minimieren. Denn im Gegensatz zum Rohöl können die Komponenten, aus denen Elektro-Batterien erzeugt wurden, zu fast 100 Prozent recycelt werden.“

Naturschützer rechnen die Einsparungen vor
Die Möglichkeiten der Wiederverwertung lassen die Vorteile des E-Autos besonders deutlich werden. Denn ein Verbrenner verbraucht bis zur Verschrottung etwa 17.000 Liter Treibstoff. Übereinandergestapelt wären Ölfässer mit dieser Menge 25 Stockwerke hoch. Wenn hingegen die Recycling-Möglichkeiten bei einem Elektro-Fahrzeug voll ausgeschöpft werden, gehen nicht einmal 30 Kilo an Rohstoffen verloren. Laut Greenpeace-Berechnungen spart ein aktuelles E-Auto im Golf-Format, Batterie in Nordeuropa produziert und mit Sonnenstrom betrieben, über seine Lebenszeit gegenüber einem vergleichbaren Benziner 80 Prozent der CO2-Emissionen ein. Und Stickoxide, wie sie Dieselfahrzeuge ausstoßen, quellen erst gar nicht aus E-Autos.

Einer der wichtigsten Ansatzpunkte in diesem Öko-Spannungsfeld zwischen sauberem Antrieb und der Umweltbelastung beim Abbau der Rohstoffe: den Bedarf für die Produktion deutlich und stetig zu reduzieren, indem alles an Ressourcen aus den ausgedienten Powerpacks unter der Motorhaube herausgeholt wird, was nur irgendwie in den Verwertungskreislauf zurückgeführt werden kann.

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