Seit die Grünen-Chefin Annalena Baerbock zur Kanzlerkandidatin ihrer zu diesem Zeitpunkt in den Umfragen sehr gut gelegenen Partei gekürt worden ist, tappst sie von einem Fettnäpfchen in das andere. Zuletzt hatte sie der auflagenstarken Zeitung „Bild am Sonntag“ ein Interview verweigert, worauf diese mit einer fast weißen Seite erschien, auf der zu lesen stand, das Baerbock auf diesem Platz hätte erklären können, wie sie Deutschland regieren wolle. Eine schallende Ohrfeige.
Dafür gab Baerbock jetzt der „New York Times“ ein Interview. Man könnte das ziemlich eingebildet nennen, mit internationalen Medien zu sprechen, mit großen inländischen aber nicht. Vielleicht hat sie sich von der „New York Times“ keine kniffligen Fragen erwartet. Aber derer bedurfte es ohnehin nicht. Denn Baerbock verglich sich in dem Gespräch ungefragt mit Hillary Clinton. Was ihr, Baerbock, geschehe, sei in gewisser Weise vergleichbar mit dem, was Clinton in den USA im Wahlkampf gegen Donald Trump passiert sei: „Ich stehe für Erneuerung, andere für den Status quo. Und diejenigen, die ein Interesse am Status quo haben, sehen meine Kandidatur als Kriegserklärung.“
Baerbock ist sichtlich ahnungslos. In den USA stand Clinton für das Establishment und Trump für Veränderung. Und dennoch hatte Clinton bundesweit fast 2,9 Millionen Stimmen mehr als Trump und die Wahl nur wegen des verqueren US-Wahlsystems verloren. Baerbock würde im Zweikampf gegen den derzeit führenden Olaf Scholz niemals mehr Stimmen holen. Sie kann es nicht.
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