Mitten in den Herzen von Wien und Graz treiben die Netzwerke der Islamischen Liga Kultur mutmaßlich radikale Blüten. Eine Geheimstudie der Dokumentationsstelle Politischer Islam will dies beweisen und kommt zu dem Schluss, dass die Organisation als Teil der radikalen Muslimbruderschaft betrachtet werden kann.
Seit Jahren bestreiten alle Akteure - sowohl die Muslimbrüder als auch die Islamische Liga Kultur - ihre wechselseitigen Verknüpfungen. Doch die Studienautoren gelangen zu gänzlich anderen Schlüssen.
Muslimbrüder hielten Vorträge
Mittels der Recherche öffentlicher Quellen nahmen die Wissenschaftler führende Akteure der Liga - die zumindest ein Vereinslokal samt Moschee in Graz und einen Verein in Wien betreiben - ins Visier und entdeckten offensichtliche Verflechtungen mit den als radikal eingestuften Muslimbrüdern. Die Einladungsliste zu Veranstaltungen, Fortbildungen und Vorträgen, die großteils auf Arabisch gehalten werden, liest sich jedenfalls eindeutig. Im untersuchten Zeitraum von 2005 bis 2015 bestand der Großteil der Vortragenden aus Führungspersonen der Muslimbrüder, vorwiegend aus Deutschland und Ägypten.
Der Liga-Kultur-Verein ist eine Organisation mit struktureller, persönlicher und ideologischer Nähe zur Muslimbruderschaft.
Auszug aus der Studie zur Liga Kultur
Deutliche Nähe zu Muslimbruderschaft
Auch der Radikal-Prediger Wagdi Ghonim wurde 2005 für eine Vortragsreihe geladen. Der Ägypter (mit zahlreichen Einreiseverboten belegt) gilt als Fanatiker der Terrororganisation Hamas und will sich nicht klar vom Islamischen Staat (IS) distanzieren. Auch wenn man es abstreite, so die Autoren, sei die Nähe zur Muslimbruderschaft deutlich.
Brisant: Alle in der Studie verwendeten Bilder und Postings wurden mittlerweile aus sämtlichen sozialen Netzwerken gelöscht.
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