Knapp 40 Delikte

Polizei forscht kriminelle Jugendbande in Weiz aus

Steiermark
07.09.2021 09:45

Ermittlungserfolg für die Weizer Polizei: Ein Jahr nach einem brutalen Raubüberfall auf einen 17-Jährigen klickten nun für die fünf mutmaßlichen Täter die Handschellen. Insgesamt forschte die Polizei 23 Mitglieder einer kriminellen Bande junger Burschen und Männer zwischen 14 und 22 Jahren aus. Sie sollen unter anderem Einbrüche, Sachbeschädigungen sowie schwere Körperverletzungen begangen haben. Auf das Konto der Bande sollen knapp 40 Delikte gehen.

Weizer Polizisten konnten nach einem Jahr Ermittlungen eine kriminelle Jugendbande ausforschen, die unter anderem bewaffnete Raubüberfälle und Einbrüche begangen haben soll. Die Verdächtigen sind zwischen 14 und 23 Jahre alt. Vier in einem brutalen Raubüberfall Hauptverdächtige sitzen jetzt in Untersuchungshaft.

17-Jähriger brutal im Wald ausgeraubt
Die Ermittlung nahmen ihren Ausgang bei einem Überfall im August 2020. Fünf junge Männer im Alter von 19 bis 22 Jahren lockten einen damals 17-jährigen Weizer, unter dem Vorwand ein Musikvideo drehen zu wollen, in einen Hinterhalt. Zwei der Burschen fungierten als „Lockvögel“ und fuhren mit dem Opfer gemeinsam in ein Waldstück. Dort warteten zwei mit Sturmhauben maskierte und mit Schreckschusspistolen bewaffnete Täter.

Als der Videodreh begann, überfielen die beiden den 17-Jährigen unerwartet von hinten. Dabei brachten sie den jungen Mann mit Tritten brutal zu Boden, fesselten ihn, hielten ihm eine Waffe an den Hinterkopf und drohten damit, ihn umzubringen.

Täter gaben sich selbst als Opfer aus
Sie raubten sie dem jungen Weizer eine Uhr sowie mehrere Tausend Euro Bargeld. Dieses stammte von einem Autoverkauf und war als Requisite für den Zweck des Videodrehs vom jungen Oststeirer mitgebracht worden. Auch die beiden nunmehr tatverdächtigen Begleiter wurden, um keinen Verdacht aufkommen zu lassen, zum Schein überfallen und gefesselt. Sie gaben sich später fälschlicherweise gegenüber der Polizei als Opfer aus und erstatteten unmittelbar nach dem Geschehen gemeinsam mit dem 17-Jährigen Anzeige bei der Polizei. 

Hausdurchsuchungen: Waffen und Drogen gefunden
Nach über einem Jahr Ermittlungen nahmen Weizer Polizisten Anfang August 2021 die beiden „Lockvögel“, einen 19-jährigen Kosovaren und einen 21-jährigen Rumänen aus dem Bezirk Weiz, fest. Auch die beiden unmittelbaren Täter des Raubüberfalls, zwei Österreicher aus dem Bezirk Weiz im Alter von 19 und 22 Jahren, sowie der 21-jährige Fluchthelfer wurden festgenommen. Bei Hausdurchsuchungen mit Unterstützung von Spezialeinheiten stellten Beamte Waffen, geringe Mengen Suchmittel und mit der geraubten Beute gekauftes Tonstudio-Equipment sicher.

Alle fünf Tatverdächtigen sind umfassend geständig. Sie wurden in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert. Bis auf den Lenker des Fluchtfahrzeuges (21) befinden sich alle vier in Untersuchungshaft.

23 Bandenmitglieder ausgeforscht
Im Rahmen der Ermittlungen forschte die Polizei insgesamt 23 Mitglieder einer bandenartig strukturierten Gruppe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 14 und 22 Jahren aus. Sie stehen im Verdacht, mehrfach schwere Körperverletzungen (u.a. unter Verwendung von Schlagringen und Totschlägern), schwere Nötigungen, Einbruchsdiebstähle, Sachbeschädigungen, diverse Suchtmitteldelikte und Widerstände gegen die Staatsgewalt begangen zu haben.

Insgesamt brachten Weizer Beamte knapp 40 Delikte mit 36 Opfern bei der Staatsanwaltschaft Graz zur Anzeige.

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