Bei Razzia gefunden

Forscher identifizieren Flugsaurier-Fossil

Künstlerische Darstellung: So könnte der Flugsaurier ausgesehen haben.

(Bild: Victor Beccari)

In Brasilien haben Polizisten im Zuge einer Razzia eines der besterhaltenen Flugsaurier-Skelette des Landes beschlagnahmt. Wie ein Forscherteam um Victor Beccari von der Universität São Paulo berichtet, besteht das Pterosaurier-Fossil aus fast dem gesamten, größtenteils intakten Skelett inklusive versteinerten Resten von Weichgewebe entlang der Knochen.

Das Fossil der Art namens Tupandactylus navigans ist in sechs Kalksteinplatten gebettet, berichten die Wissenschaftler im Fachblatt PLOS One. Es wurde bei einer Razzia in Santos, einem der größten Häfen Brasiliens, sichergestellt - neben vielen weiteren gut erhaltenen Versteinerungen.

Kopf des Tieres zierte riesiger Kamm
Forscher der Universität São Paulo setzten die Platten nun zusammen und untersuchten das Tier unter anderem per Computertomografie. Die Analyse deutet darauf hin, dass die Art zwar bestimmte Voraussetzungen zum Fliegen hatte, sich aufgrund des langen Halses und der Proportionen der Gliedmaßen sowie eines großen Kopfkamms aber wohl eher am Boden bewegte.

Immer wieder werden in Brasilien Teile von Flugsauriern gefunden und auch neue Arten entdeckt. Bedeutende Fossil-Lagerstätten sind das Araripe-Becken im Nordwesten des Landes, woher auch das beschlagnahmte Exemplar stammt, und das Paraná-Becken im Süden.

Schon mehrfach bei Razzien Fossilien gefunden
Wiederholt wurden Fossilien bei Razzien sichergestellt, die für den millionenschweren illegalen Handel bestimmt waren. Erst im April erreichte die brasilianische Staatsanwaltschaft, dass Frankreich rund 1000 Objekte zurückgeben muss, die ohne Genehmigung aus dem nordwestlichen Bundesstaat Ceará in Containern nach Europa geschmuggelt worden waren.