In Budapest gelandet

Ungarische Luftwaffe rettet Österreicher aus Kabul

Österreich
23.08.2021 15:10

Die internationalen Bemühungen, möglichst rasch ausländische Staatsbürger und afghanische Ortskräfte der NATO-Staaten über die Luftbrücke Kabul aus Afghanistan zu bringen, laufen weiterhin auf Hochtouren. Montagfrüh wurden auch zwei österreichische Staatsbürger und ihre sechs afghanischen Angehörigen in Sicherheit gebracht. Sie saßen an Bord eines Transportflugzeugs der ungarischen Luftwaffe und landeten in Budapest. Bereits am Sonntag seien einige Österreicher mit deutscher Hilfe aus Afghanistan gebracht worden, hieß es aus dem Außenministerium in Wien.

Insgesamt wurden 173 Personen aus dem Konfliktgebiet geflogen, wie Ungarns Außenminister Peter Szijjarto gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärte. Das österreichische Außenministerium hat die Rettung der Österreicher, die zunächst mit der ungarischen Luftwaffe ins usbekische Buchara geflogen und anschließend an Bord eines Charterflugs nach Budapest gebracht worden waren, bestätigt und Ungarn für die Rettung gedankt.

Der Großteil der Evakuierten sei bereits auf dem Rückweg nach Österreich. Die Zahl der in Afghanistan befindlichen österreichischen Staatsbürger mit afghanischen Wurzeln, die beim Außenministerium oder bei der österreichischen Botschaft in Islamabad mit einem Ausreisewunsch gemeldet haben, belaufe sich derzeit auf „einige Dutzend“. Dies würde sich aber laufend ändern.

Feuergefecht am Flughafen von Kabul
Wegen der chaotischen Zustände am Flughafen, wo es am Montag zu einem Feuergefecht afghanischer Sicherheitskräfte sowie deutscher und US-amerikanischer Soldaten mit unbekannten Angreifern mit mindestens einem Toten kam, drängen die EU und auch Großbritannien auf eine Verlängerung der Evakuierungsmissionen. Eine solche lehnen aber die Taliban vehement ab und wollen an der bisherigen Deadline Ende August festhalten.

Ein Sprecher der radikalislamischen Miliz meinte am Montag gegenüber dem britischen Sender Sky News, dies käme einer Verlängerung der militärischen Besatzung des Landes gleich. Das sei weder notwendig, noch werde man sich darauf einlassen. Sollten sich die USA dazu entscheiden, werde das Konsequenzen haben, so der Sprecher weiter. „Würden die USA oder Großbritannien zusätzliche Zeit erbitten, um die Evakuierungen fortzusetzen, wäre die Antwort ein Nein“, zog Suhail Shaheen, ein Mitglied der Taliban-Delegation in Doha, eine klare rote Linie.

Taliban wehren sich gegen „Fake News“
Den großen Andrang am Flughafen in Kabul erklärte Shaheen mit dem Wunsch vieler Menschen, der Armut in Afghanistan zu entfliehen. Ängste vor Unterdrückung durch die Taliban würden als Vorwand genutzt und seien unbegründet. Berichte über Vergeltungsaktionen von Taliban-Kämpfern an Journalisten, ehemaligen Regierungsmitarbeitern und anderen vermeintlichen Kollaborateuren bezeichnete er als „Fake“. Jeder Vorfall weder untersucht. Wer sich schuldig mache, werde zur Verantwortung gezogen.

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