„Es war krank“

An US-Soldaten gereichtes Baby wieder bei Familie

Ausland
21.08.2021 14:57

Jenes Baby, das am Flughafen Kabul von seinem Vater an US-Soldaten übergeben worden ist, ist wieder bei seiner Familie. „Das Baby war krank“, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Freitagabend Ortszeit. Aus diesem Grund hatte der Vater die Marineinfanteristen darum gebeten, sich um das Kleine zu kümmern. In einem norwegischen Krankenhaus auf dem Gelände wurde das wenige Monate alte Kind behandelt und danach wieder mit seinem Vater vereint. Die Mutter des Kindes wurde bei den chaotischen Szenen an der Mauer verletzt.

Am Flughafen der afghanischen Hauptstadt herrscht weiterhin Verzweiflung jener Menschen, die noch auf eine Ausreise hoffen. Die Lage rund um den Flughafen ist seit der Machtübernahme der Taliban extrem gefährlich. Am Samstag rief die afghanische zivile Luftfahrtbehörde dazu auf, nicht mehr zum Hamid Karzai International Airport zu kommen. Es gebe weiter keine zivilen und kommerziellen Flüge, hieß es in einer auf Facebook veröffentlichten Nachricht.

Auch die Evakuierungsflüge waren zwischenzeitlich gestoppt worden. Grund dafür war nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums, dass es in Katar keine Kapazität mehr gegeben habe, die Ankunft und Weiterreise weiterer Geretteter abzuwickeln. Deshalb versuchen die USA, weitere Länder dafür zu gewinnen, aus Afghanistan ausgeflogene Menschen vorübergehend aufzunehmen und eine sichere Durchreise zu organisieren. Währenddessen versuchen die Soldaten, am Flughafen für Ruhe und Ordnung zu sorgen.

Mutter des Babys im Gedränge verletzt
Weiterhin am Flughafen dürften allerdings das an die Marines übergebene Baby und sein Vater sein, wie ein Sprecher der Marines gegenüber der „New York Times“ mitteilte. Die Szenen, wie der Soldat das Kleine am rechten Arm packte und es an einen Kameraden weiterreichte, waren am Freitag um die Welt gegangen und hatten für Bestürzung gesorgt. Es war befürchtet worden, dass die Eltern ihr Kind vielleicht niemals wiedersehen. Der Vater hatte das Kind nach oben gereicht und sich - als er sicher war, dass es in guten Händen war - dann um seine in dem Gedränge verletzte Frau gekümmert, wie es hieß.

Baby und Vater „sicher am Flughafen“
Doch schon am Freitag wurde das Baby mit seinem Vater wiedervereint, nachdem es in dem Spital am Flughafen behandelt worden war: „Sie haben das Kind behandelt und seinem Vater zurückgegeben“, so Pentagon-Sprecher Kirby. Er sprach von einem „Akt des Mitgefühls“ der Soldaten. Marines-Sprecher James Stenger schrieb der „New York Times“, er könne bestätigen, dass das Baby mit seinem Vater wiedervereint und „sicher am Flughafen“ sei. Er lobte gegenüber der Zeitung die „professionellen“ Soldaten, die „in einer dynamischen Situation schnelle Entscheidungen“ treffen würden.

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