Überdies präsentierte die Gesundheitsstadträtin auch die von der Stadt und dem AMS Wien in Auftrag gegebene Studie "Erwerbspotenzial in der Sozialhilfe". Dabei handelt es sich um eine Aufarbeitung der Probleme, Bedürfnisse, Potenziale und Ausstiegsszenarien von Mindestsicherungsbeziehern. Aus dieser geht hervor, dass 90 Prozent der Mindestsicherungsbezieher motiviert sind, arbeiten zu gehen. Bei den restlichen zehn Prozent handelt es sich laut Studienautor Andreas Riesenfelder, Leiter der L&R Sozialforschung, um "demotivierte Personen". Diese hätten trotz zahlreicher Bewerbungen keinen Job gefunden oder den Einstieg in den Arbeitsmarkt gar nicht geschafft.
Verbesserter Zugang zu Qualifizierungsmaßnahmen
"Die Gründe, warum Menschen Mindestsicherung beziehen, sind äußerst unterschiedlich", erklärte Riesenfelder. Eine gute Ausbildung und ein guter Job würden längerfristig materielle Sicherheit bedeuten. Doch Krisen und persönliche Notlagen könnten den Einstieg in das System der Mindestsicherung bedeuten, so der Studienautor. Für die Studie wurde der Weg von 120.000 Betroffenen nachgezeichnet und 500 Menschen interviewt.
Um den Betroffenen zu helfen, sei unter anderem ein verbesserter Zugang zu Qualifizierungsmaßnahmen wichtig, lautete eine Empfehlung der Studie. Wehsely zeigte sich in diesem Zusammenhang überzeugt, dass die Mindestsicherung den Betroffenen auf dem Weg zurück in die Berufswelt helfe: Bis zum Dezember 2010 besuchten mehr als 1.400 vormalige Sozialhilfebezieher Kurse und Bildungsmaßnahmen, um wieder fit für den Arbeitsmarkt zu werden. Das Sozialbudget für das Jahr 2011 beträgt 1,201 Milliarden Euro.
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