Trotz Protesten

Dornhelm-Film über Amanda Knox lief im US-Fernsehen

Adabei
22.02.2011 12:52
Ungeachtet der Proteste von Angehörigen ist im US-Fernsehsender Lifetime am Montagabend (Ortszeit) der umstrittene Film über den Fall der Studentin Amanda Knox ausgestrahlt worden, die in Italien wegen Mordes im Gefängnis sitzt.

Der Fernsehfilm des österreichischen Regisseurs Robert Dornhelm vermeidet die Schlussfolgerung über Schuld oder Unschuld der 23-jährigen US-Studentin (dargestellt von Hayden Panettiere). Er zieht allerdings die DNA-Untersuchungen in Zweifel, auf deren Grundlage Knox verurteilt wurde. Der Film basiert weitgehend auf Gerichtsakten, wobei einige der drastischeren Elemente der Mordszene von den Produzenten vor der Ausstrahlung geschnitten wurden. Die Verurteilte beteuert ihre Unschuld.

Proteste der Angehörigen
Gegen den Film hatten sowohl die Angehörigen von Knox als auch die des Mordopfers vergeblich protestiert. Der Film komme "zur Unzeit", da derzeit das Berufungsverfahren laufe, sagte ein Sprecher der Knox-Familie. Ein Vertreter der Familie von Meredith Kercher sagte, einen Film schon jetzt zu machen, da die Tragödie in den Gedanken der Familie noch derart präsent sei, sei "völlig unangemessen und ungerechtfertigt".

Knox und ihr italienischer Ex-Freund Raffaele Sollecito waren im Dezember 2009 in Perugia wegen Mordes an der britischen Studentin Kercher zu 26 bzw. 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das 21-jährige Mordopfer war zwei Jahre zuvor halb nackt und mit durchschnittener Kehle in dem Haus gefunden worden, das sie gemeinsam mit Knox und zwei Italienerinnen in Perugia bewohnte. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft wurde sie ermordet, weil sie sich weigerte, bei Sexspielen mitzumachen.

Berufungsprozess läuft
In einem derzeit laufenden Berufungsprozess steht die Frage nach der Stichhaltigkeit der DNA-Untersuchungsergebnisse im Zentrum. Nach dem bisherigen Ermittlungsstand sollen DNA-Spuren von Knox am Griff des Messers identifiziert worden sein, diejenigen des Opfers an der Klinge. Die Verteidiger der 23-Jährigen argumentieren jedoch, die Waffe passe nicht zu den Wunden Kerchers.

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(Bild: kmm)



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