Sexuelle Belästigung

Mitarbeiter protestieren gegen Activision Blizzard

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27.07.2021 11:29

Hunderte Mitarbeiter von Activision Blizzard haben in einem offenen Brief den Umgang des US-Spieleherstellers mit Vorwürfen der sexuellen Belästigung und Diskriminierung kritisiert. „Um es klar und unmissverständlich auszudrücken: Unsere Werte spiegeln sich in den Worten und Taten der Unternehmensführung nicht wider“, schrieben sie und forderten diese auf, „sofortige Korrekturen“ vorzunehmen.

Die für die Einhaltung fairer Arbeitsbedingungen im US-Bundesstaat Kalifornien zuständige Behörde DFEH hatte in der Vorwoche wegen Diskriminierungs- und Belästigungsvorwürfen eine Klage gegen Activision Blizzard eingereicht. Der Computer- und Videospielehersteller habe eine sexistische Unternehmenskultur gefördert, bei der Frauen systematisch benachteiligt würden, so die Behörde. Die Arbeitsplatzkultur sei eine „Brutstätte für Belästigungen und Diskriminierungen von Frauen“, hieß es in der bei einem Gericht in Los Angeles eingereichten Klageschrift.

Activision Blizzard wies Klage als „wertlos“ zurück
Activision Blizzard hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und die Klage unter anderem als „unverantwortliches Verhalten von nicht rechenschaftspflichtigen Staatsbürokraten, die viele der besten Unternehmen des Staates aus Kalifornien vertreiben“, bezeichnet. Fran Townsend, Vizepräsidentin für Unternehmensangelegenheiten und Unterstützerin des firmeninternen Frauennetzwerks, bezeichnete die Klage laut einem Bericht des US-Magazins „The Verge“ sogar als „wertlos“ und „unverantwortlich“. Sie zeichne ein „falsches Bild“.

Mitarbeiter protestieren gegen Führungsriege
Rund 1000 Mitarbeiter, die den offenen Brief unterzeichneten, sehen das allerdings nicht so. Sie bezeichneten Townsends Aussagen als „abscheulich und beleidigend für alle, für die unser Unternehmen unserer Meinung nach stehen sollte“ - und forderten daher Townsends Rücktritt. Zu behaupten, dies sei eine „wirklich wertlose und unverantwortliche Klage“, während so viele aktuelle und ehemalige Mitarbeiter über ihre eigenen Erfahrungen mit Belästigung und Missbrauch sprächen, sei einfach inakzeptabel.

Kritisiert wird demnach vor allem, dass die Reaktion des Unternehmens auf die Klage eine Firmenatmosphäre schaffe, die Zweifel an den Aussagen der Opfer von sexueller Belästigung und Diskriminierung aufkommen lasse. „Es lässt auch Zweifel an der Fähigkeit unserer Organisationen aufkommen, Täter für ihre Handlungen zur Verantwortung zu ziehen und ein sicheres Umfeld zu schaffen, in dem sich Opfer in Zukunft melden können. Diese Aussagen machen deutlich, dass unsere Führung unsere Werte nicht an die erste Stelle stellt“, kritisieren die Unterzeichner und fordern „sofortige Korrekturen“ von „höchster Ebene“.

„Wir stehen an der Seite all unserer Freunde und Kollegen, die Misshandlung oder Belästigung jeglicher Art erfahren haben. Wir werden nicht schweigen und wir werden nicht aufgeben, bis das Unternehmen, das wir lieben, wieder ein Arbeitsplatz ist, auf den wir alle stolz sein können, ein Teil davon zu sein“, so die Mitarbeiter abschließend.

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