Coup für Bregenz

Hamburg, Peking, Bregenz-Mitte

Vorarlberg
26.07.2021 11:55

Andrea Krupski von Mansberg, Leiterin der neuen Abteilung für Stadtentwicklung, könnte Bregenz von Grund auf verändern. Dass sie im Ländle arbeitet, ist ein echter Coup.

Der Bürgermeister kriegte sich kaum ein, als er die Leiterin der neu gegründeten Abteilung Mobilitätsservice und Stadtentwicklung vorstellte: "Dass wir in der Kleinstadt Bregenz ein Kaliber wie Andrea Krupski von Mansberg in unseren Reihen haben, ist ein wahrer Glücksfall", meinte Michael Ritsch.

In der Tat weist die 53-Jährige eine erfolg- und abwechslungsreiche Laufbahn vor. Während und nach dem Studium in Braunschweig und an der ETH Zürich (Schwerpunkt Städtebau) sammelte sie Erfahrung in Architekturbüros, darunter auch "Baumschlager Eberle Architekten". "Eines der Studienprojekte von Dietmar Eberle an der ETH war eine fiktive Gestaltung der Seestadt - fast 30 Jahre später wird dies in der Realität wieder ein Thema für mich.

So schließt sich dieser Kreis", schmunzelt die übrigens nicht adelige ("Es ist einfach ein Name") Architektin. Zur Bodenseeregion verlor sie nie den Kontakt, pflegte Andrea Krupski von Mansberg doch rund 25 Jahre am deutschen Seeufer, wo sie nunmehr wohnt, zu urlauben und dabei auch Bregenz regelmäßig zu besuchen.

Beruflich war sie in weit urbaneren Regionen tätig: In Hamburg leitete sie mehrere Abteilungen, die maßgeblich zur baulichen Erneuerung der Hansestadt beitrugen, in China hielt sie Gastvorträge an den Unis der Metropolen Bejing und Tianjin. „China hat, etwa in der Verbotenen Stadt, eine atemberaubende Baukultur. Aber auch Bregenz hat einiges zu bieten“, sagt sie und meint damit nicht nur den Altbestand, sondern vor allem auch die Potenziale.

Tolle Perspektiven für die Landeshauptstadt
Die Vision „Bregenz Mitte“ - die Umsetzung wäre das bislang umfangreichste bauliche Innenstadt-Projekt in Vorarlberg - wertet Andrea als große Chance: „Eine derartige Potenzialfläche mitten in der Stadt ist außergewöhnlich und bietet mannigfaltige Perspektiven“, urteilt die Fachfrau über die im Volksmund „Seestadt & Seequartier“ genannten Baufelder. Sie spricht sich auch für eine Verlegung der Straße in den Untergrund aus, wenngleich sich die erfahrene Planerin des langwierigen Prozederes natürlich bewusst ist.

„Bis Ende 2022 sollten wir zumindest wissen, ob eine Unterflurlösung überhaupt möglich ist“, macht Andrea der seit Jahrzehnten wartenden Bevölkerung etwas Hoffnung. Großes vor hat sie auch im Weiherviertel („Bürger und Fachleute entwickeln derzeit erste Ideen“) und im Vorkloster („Die dortige Südtiroler-Siedlung ist ein Musterbeispiel für guten sozialen Wohnbau“).

Bregenz mag zwar eine Kleinstadt sein - allerdings eine, die vor immensen Herausforderungen steht. So gesehen also genau der richtige Ort für ein Kapazunder wie Andrea Krupski von Mansberg ...

Raimund Jäger
Raimund Jäger
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