Der ehemalige SPÖ-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer hat bekanntlich schon als Kind in der Sandkiste davon geträumt, Regierungschef zu werden. Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil liefern sich derzeit Sandkistenspiele der ganz anderen, der brutalen Art. So wie zwei kleine Feinde, die eigentlich im selben Team bauen, aber beleidigt sind, wenn der eine Schauferl und Küberl des anderen wegnimmt. Und die dann mit voller Härte die Sandburg des jeweils anderen zerstören.
Jetzt steht dieser Spielplatz jedoch nicht in einem versteckten Hinterhof, sondern auf offener politischer Bühne. Die Bevölkerung, die anderen Parteien sowie die Roten selbst sitzen erste Reihe fußfrei und schauen der Schlammschlacht, deren Sinn niemand so richtig durchschaut, fassungslos zu. Um Inhalte geht es schon längst nicht mehr.
Parteichefin Rendi-Wagner hat viel eingesteckt, nun versucht sie, ihr Trümmerfrau-Image loszuwerden, und geht in die Offensive. Allerdings: Doskozil sitzt fest im Sattel - wohl fester als die Obfrau. Und das angesichts der Selbstdemontage leicht zu prophezeiende Debakel bei der bevorstehenden Wahl in Oberösterreich wird eher der Chefin angerechnet werden als dem burgenländischen Landeschef.
Tiefer geht’s nimmer? Aber ja, der SPÖ ist in diesem Zustand alles zuzutrauen. Der Konflikt ist so aufgeheizt, dass ein friedvolles Ende kaum vorstellbar ist. Bevor sich die SPÖ komplett zerstört, wird ein Machtwort gesprochen werden müssen. Das kann nur Michael Ludwig machen.
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