Seit dem Herbst

Die Skandal-Serie an der Uni reißt nicht ab

Salzburg
12.07.2021 07:00
Terrorverdächtiger Professor, ein Antrag auf Rektor-Abwahl im Senat und erst kürzlich ein Professor, dem sexuelle Belästigung vorgeworfen wird. Die letzte Zeit war für die Uni Salzburg von Negativ-Schlagzeilen geprägt.

Angefangen hat die PR-Pechsträhne der Universität wohl vergangenen November mit dem Terrorverdacht gegen den an der Uni Salzburg forschenden Politikwissenschaftler. Damals geriet der Islam-Experte ins Visier der Ermittler.

Die Grazer Staatsanwaltschaft warf dem Professor etliches vor: So soll er Terrorist, Mitglied einer staatsfeindlichen Verbindung und kriminellen Organisation und ein Geldwäscher sein. Der Betroffene weist alle Vorwürfe zurück. „Es gibt keine Indizien gegen mich“, sagte er damals. Der Kommentar des Uni-Rektorats zum Thema: „Für den Mitarbeiter gilt die Unschuldsvermutung.“

Posten des Uni-Rektors hat ordentlich gewackelt
Weiter ging es schon kurze Zeit später, dieses Mal stand Uni-Rektor Hendrik Lehnert persönlich im Fokus. Ein anonym eingebrachter Abwahlantrag listete auf 38 Seiten Verfehlungen des Rektors auf. So werden vor allem Lehnerts Reformpläne intern teilweise kritisch gesehen. Bei der darauffolgenden Senatssitzung kam es zur Abstimmung – und die fiel knapp aus. So sprachen sich 13 Mitglieder für den Abwahl-Antrag aus, elf dagegen und zwei enthielten sich. Ein Mitglied des Senats sagte daraufhin, dass sich Rektor Lehnert zwar zu allen Punkten im Antrag geäußert hätte, er aber seiner Meinung nach nur bedingt zur Aufklärung der Vorwürfe beigetragen hätte.

Der Senatsvorsitzende Wolfgang Faber kritisierte, dass diese „interne Angelegenheit in die Presse und damit in die breite Öffentlichkeit gelangt ist, was dem Ansehen der Universität großen Schaden zugefügt hat“.

Und auch in der jüngsten Vergangenheit glänzte die Uni nicht mit Positiv-PR. So warf eine Salzburger Studentin ihrem Professor öffentlich verbale sexuelle Belästigung in zwei Fällen vor. Konkret geht es dabei um zwei schlüpfrige Aussagen per Textnachricht und am Telefon.

Eine Suspendierung des Mannes folgte. Für eine detaillierte Stellungnahme war die Universität für die „Krone“ nicht zu erreichen. Auf Facebook schrieb die Universität, dass „sexuelle Übergriffe, Diskriminierung und Belästigung“ keinen Platz hätten. Skurriles Detail: Auch im Universitäts-Senat gab es jüngst personelle Änderungen. Ein Senats-Mitglied aus den Reihen der Professoren war plötzlich nicht mehr auf der Mitglieder-Liste zu finden, dafür jedoch der Name eines neuen Professors. Auch hier wollte sich die Uni jedoch gegenüber der „Krone“ nicht zu den Hintergründen äußern.

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