26.06.2021 08:04 |

Pflegekräfte fehlen

Weniger Betten und noch weniger Personal

Das Pflegepersonal fehlt – und auch die Betten in Salzburgs Spitälern werden immer weniger. Beides ist die Konsequenz aus politischen Entscheidungen. Doch während das Land händeringend versucht, Mitarbeiter zu gewinnen, ist die Betten-Thematik laut Behörde nur eine Anpassung an den neuen Krankenhausalltag.
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Während im Jahr 2013 noch rund 3339 Betten für Patienten in den Landesspitälern zur Verfügung standen, waren es 2019 nur noch 2977. Ein Minus von etwa zehn Prozent. In Hallein schrumpfte die Anzahl der Betten sogar von 163 auf 111, wie ein Vergleich der FPÖ anhand von Zahlen aus SAGES-Berichten zeigt.

Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) bestätigt: „Richtig, die Betten wurden nach Vorgabe des bundesweiten Strukturplans reduziert.“ Nachdem der Rechnungshof erkannte, dass viele Betten in der Pandemie benötigt werden, könnte Salzburg jetzt aber sogar wieder aufstocken. Der Landes-Vize betont auch: Heute werde kaum noch nach Betten gezählt, sondern nach Leistungen. Und die hätten sich eben verändert.

Betten auf der Geriatrie wurden aufgestockt
So finden immer mehr Eingriffe ambulant oder tagesklinisch statt. Die Patienten liegen kürzer oder gar nicht mehr in Betten, weil es nicht mehr notwendig ist. „Wir reagieren darauf und haben die Zahl der chirurgischen Betten verringert, dafür die Zahl in der Geriatrie erhöht“, so Stöckl. Auch auf den Personalschlüssel würde sich die Bettenanzahl nicht auswirken. Durch den höheren Durchlauf in der Tagesklinik brauche es sogar mehr Personal, für weniger Betten.

Doch selbst nach der Reduktion können einige Betten nicht belegt werden, weil das nötige Pflegepersonal fehlt. So sind in den Landeskliniken 40 Planstellen offen, deswegen mussten drei Stationen gesperrt werden. „Wir haben einen eklatanten Pflegenotstand. Das liegt auch an den politischen Entscheidungen der letzten Jahre“, sagt SALK-Betriebsrat Markus Pitterka.

Zwar sind die Ausbildungsklassen für Pflegeberufe gerade gut gefüllt – das könnte sich aber nach der Pandemie wieder ganz schnell ändern, so Pitterka.

Magdalena Mistlberger
Magdalena Mistlberger
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