In Großbritannien sollen Schüler nun länger Unterricht haben, um Lernstoff aus der Pandemie nachzuholen. Das ist hierzulande kein Thema.
Eine halbe Stunde länger täglich, insgesamt etwa 100 Unterrichtsstunden mehr im Schuljahr: Darauf will Großbritannien setzen. In Österreich wird diese Idee eher verhalten aufgenommen. Schüler-, Lehrer- und Elternvertreter sehen darin wenig Sinn. „Wir würden nicht von vornherein abblocken, aber man müsste darüber gründlich nachdenken“, so Christoph Drexler vom Bundeselternverband. Thomas Krebs, Lehrervertreter der Wiener Pflichtschulen, sagt: „Wir haben ein Unterrichtsjahr, das unter einem besonderen Stern steht - aber eines mit genauso vielen Unterrichtstagen wie sonst, nur in anderer Form.“ Man setze vielmehr auf Zusatz- und Förderangebote.
Unterstützung für jene, die es brauchen
Schülersprecherin Alexandra Bousek: „Es geht ja nicht darum, dass wir viel Stoff nachholen müssten. Es geht darum, jene zu unterstützen, die sich damit schwertun.“ Individuelle Förderung statt genereller Unterrichtsverlängerung sei gefragt, nicht jeder brauche Unterstützung, und längerer Unterricht könne schon allein infrastrukturmäßig Probleme bringen.
Auf Fördern setzt auch das Bildungsministerium: Durch Fernunterricht entstandene Lernlücken gleiche man mit einem 200-Millionen-Euro-Förderpaket aus. Die Stunden seien individuell und flexibel einsetzbar, im Schnitt könnten bis zu zwei zusätzliche Förderstunden pro Woche und Klasse eingesetzt werden. Das Paket gibt es seit diesem Semester und soll im Herbst fortgeführt werden.
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