„Vorschlag am Tisch“

Kocher will Verlängerung der Kurzarbeit fixieren

Politik
31.05.2021 14:40

Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) und die Sozialpartner wollen sich am Dienstag bei einem Treffen auf eine Verlängerung der Corona-Kurzarbeit einigen. „Das Ziel ist, morgen eine Einigung herbeizuführen“, sagte Kocher am Montag nach einem Arbeitsmarktgipfel mit den Sozialpartnern. Die Phase 4 für die Kurzarbeit während der Coronakrise läuft Ende Juni aus. „Es wäre gut, wenn es bald Planungssicherheit für die Unternehmen und die Arbeitnehmer gibt“, so Kocher.

Der von der Wirtschaftskammer organisierte Arbeitsmarktgipfel am Montag hatte einen klaren Schwerpunkt: die Corona-bedingt hohen Arbeitslosenzahlen zu senken. Dazu wollen die Sozialpartner in den nächsten Wochen und Monaten Dutzende Arbeitsmarkt-Pilotprojekte auf den Weg bringen oder sich für deren Ausbau einsetzen. Unter anderem geht es um die überregionale Arbeitskräfte-Vermittlung „Ticket2West“ oder eine Umweltstiftung, um Arbeitslose im Rahmen einer Stiftung für „Green Jobs“ auszubilden.

Die wichtigste Maßnahme ist für Arbeitsminister Kocher derzeit die Corona-Joboffensive. Seit vergangenem Herbst hätten bereits 77.000 Arbeitslose mit einer Aus-, Fort- oder Weiterbildung begonnen. Man werde auch „eine bessere Planung des Fachkräftebedarfs brauchen“, so Kocher. Da gebe es unterschiedliche Aspekte, etwa im Bereich der Pflege.

Mahrer: Fachkräftemangel als „Bremsklotz“
WKÖ-Präsident Mahrer warnte davor, den Fachkräftemangel zu unterschätzen. „Der könnte zu einem Bremsklotz für den Aufschwung werden.“ Zahlreiche Unternehmen würden nicht genügend Fachkräfte bekommen. Die Qualifizierungsfrage sei in den nächsten 18 bis 24 Monaten „besonders“ wichtig, weil bestimmte Branchen nicht in „voller Erholung“ zurückkommen werden, etwa der Stadttourismus, die Kongressbranche und die Luftfahrt.

Anderl: „Betriebe müssen wieder Lehrlinge ausbilden“
Für Arbeiterkammer-Chefin Anderl ist ein Ausbau von Arbeitsstiftungen notwendig, um Arbeitslose zu qualifizieren und die Arbeitslosenzahlen zu senken. „Stiftungen sind bestens dafür geeignet.“ Außerdem müsse man beim „sogenannten“ Fachkräftemangel „genauer hinsehen“, so Anderl. „Da müssen beide Seiten einen Beitrag leisten.“ Immer mehr Betriebe hätten sich aus der Lehrlingsausbildung verabschiedet. „Wir haben noch immer über 400.000 Arbeitslose. Auch die Betriebe müssen den Arbeitslosen eine Chance geben und wieder Lehrlinge ausbilden“, sagte die AK-Präsidentin.

Katzian: Mit Qualifizierung auf Digitalisierung reagieren
ÖGB-Präsident Katzian sieht keine größeren Vermittlungsprobleme am Arbeitsmarkt. Es gehe um Qualifizierung, unter anderem um auf die Veränderungen durch Digitalisierung und Klimawandel zu reagieren. Auch Katzian pocht auf den vermehrten Einsatz von Arbeitsstiftungen, etwa im Bereich Pflege und Umwelt. Mit einer Umweltstiftung könnte man bis zu 1000 Arbeitskräfte umqualifizieren, unter anderem für den Bereich thermische Sanierung oder Fotovoltaik, so Katzian.

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