29.05.2021 08:11 |

Neue Kritik vor EURO

Janko: Im ÖFB-Team „ist nicht alles eitel Wonne“

Marc Janko hat zuletzt mit seinen Aussagen über Österreichs Fußball-Nationalmannschaft mächtig Staub aufgewirbelt und für gewisse Irritationen gesorgt - so etwa bei ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel und wohl auch bei Teamchef Franco Foda. Dabei betonte Janko jetzt, dass seine Wortmeldungen nicht unbedingt als Kritik am Deutschen verstanden werden müssen. Aber: Janko ist mit einigen aktuellen ÖFB-Spielern und -Betreuern in Kontakt und weiß, „dass nicht alles eitel Wonne ist.“ Wie Österreichs Jahrhundert-Kicker Herbert Prohaska darüber denkt, lesen Sie hier.

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„Ich sage nicht, dass er unerfolgreich spielen lässt, sondern dass er einfach einen Zugang zum Fußball hat, der eher auf Kontrolle basiert als auf Pressing“, meinte der Ex-Goalgetter. „Fakt ist auch - ohne das negativ oder positiv hervorzuheben -, dass viele Teamspieler bei ihren Clubs einen anderen Fußball spielen und verinnerlicht haben, nämlich hohes Pressing und Umschaltspiel.“

„Ich muss den Kopf nicht hinhalten“
Da Foda aber lieber auf Nummer sicher geht, bleiben aufsehenerregende Spiele zumeist aus. „Ich kann jeden Zuschauer verstehen, der gerne ein Offensivspektakel sehen will, lieber ein 5:4 als ein staubtrockenes 1:0. Doch Fußball ist ein Ergebnissport, die Griechen haben es bei der EM 2004 vorgemacht. Da haben sie gespielt wie eine größere Handball-Mannschaft und am Ende das Turnier gewonnen.“ Damit wolle er verdeutlichen, dass es verschiedene Wege zum Erfolg gebe, so Janko.

Außerdem erklärte der Ex-Teamstürmer, es stehe ihm nicht zu, Foda zu sagen, wie er zu spielen habe. „Ich muss dafür den Kopf nicht hinhalten. Zu sagen, das, was er macht, ist falsch, wäre respektlos.“ Laut Punkteschnitt ist der Deutsche „einer der erfolgreichsten Teamchefs, den wir je hatten“, meinte der mittlerweile als Sky-Experte tätige Janko.

„Stimmung nicht gut“
Anlehnend an seine Anmerkungen zur Spielweise des ÖFB-Teams bekräftigte der 37-Jährige noch einmal seine Vermutung, wonach es innerhalb des ÖFB-Trosses atmosphärische Störungen geben könnte. „Dass die Stimmung nach der höchsten Quali-Heimniederlage (Anm.: 0:4 gegen Dänemark im März) nicht gut ist, ist logisch. Die Spieler sind auch in erster Linie selbstkritisch“, sagte Janko.

Zur aktuellen Stimmungslage meinte der Niederösterreicher: „Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, ob in der Mannschaft wirklich alles passt.“ Dies könne auch mit der eher vorsichtigen Spielanlage zusammenhängen. Janko ist mit einigen aktuellen ÖFB-Spielern und -Betreuern in Kontakt. „Natürlich bekommt man da mit, dass nicht alles eitel Wonne ist.“

Ein positives Mannschaftsklima ist bei einem Turnier wie einer Europameisterschaft jedoch von essenzieller Bedeutung, erklärte Janko. „Wichtig ist, dass die Stimmung gut ist. Und die ist dann gut, wenn möglichst viele Spieler zufrieden sind.“ Daher müsse alles unternommen werden, um in der Corona-„Bubble“ für ausreichend Abwechslung zu sorgen.

Dinge müssen ausgesprochen werden
Noch ein Aspekt lag Janko am Herzen. „Es steht mir nicht zu, Tipps zu geben, aber würde man mich fragen, dann würde ich darauf achten, dass Dinge, die vielleicht noch nicht ausgesprochen wurden, jetzt intern ausgesprochen werden. Und dass probiert wird, gemeinsam ein Ziel zu formulieren, hinter dem man steht und das mit allen Konsequenzen verfolgt wird. Doch vielleicht ist das eh schon passiert“, sagte Janko.

Der Ex-Salzburg-Profi erzielte in 70 Länderspielen 28 Tore und wird damit in der ewigen Schützenliste nur von Toni Polster (44) und Hans Krankl (34) übertroffen. Unter Foda absolvierte Janko vier ÖFB-Einsätze, zuletzt am 24. März 2019 beim 2:4 in der EM-Qualifikation in Israel.

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