Am Freitag

Achtung Staufalle: Großdemo in Wiener Innenstadt

Wien
27.05.2021 10:49

Klimamuster oder Lobauautobahn? Unter diesem Motto rufen am Freitag Bürgerinitiativen und Klimaschützer zur Großdemo in der Wiener Innenstadt auf. Autofahrer sollten die City am besten umfahren. Staus sind vorprogrammiert.

Um 13 Uhr geht es am Schwarzenbergplatz, vor dem Sitz der Industriellenvereinigung, los. Die Klimaschutzbewegungen Fridays for Future, System Change not Climate Change, Extincition Rebellion, Platz für Wien und diverse Bürgerinitativen protestieren gegen den geplanten Lobautunnel, gegen die Asfinag als Bauherr und allgemein für eine Mobilitätswende. Tausende Teilnehmer werden erwartet.

Nachdem vor zwei Wochen eine Demonstration gegen die „Blockadehaltung der Wirtschaftskammer“ stattfand, wollen die Aktivisten diesmal die Industriellenvereinigung adressieren: „Die Industriellenvereinigung muss einsehen, dass das Zeitalter der Verbrennungsmotoren vorbei ist. Klimaneutralität ist nur möglich, wenn es verbindliche Ausstiegsziele für Kohle, Öl und Gas gibt. Dazu zählt auch der Baustopp von neuen Autobahnen,“ so Mit-Organisator Simon Pories von Fridays For Future.

Die Stadt Wien habe die Verantwortung für die vierspurige Stadtstraße Aspern, weshalb der Demozug vor das Rathaus zieht und die Beendigung dieses Projekts fordert, heißt es in einer Aussendung. „In Wien werden zwei Drittel des Straßenraums dem Autoverkehr zur Verfügung gestellt, obwohl nur ein Drittel der Menschen ein Auto besitzt. Bei jedem kleinen Radweg wird uns vorgerechnet, wie teuer das nicht ist, aber für eine vierspurige Straße ist anscheinend genug Geld da. Für wen wird hier Politik gemacht? Für den Profit von Baukonzernen, aber sicher nicht für die breite Bevölkerung. Sozialdemokratie in Zeiten der Klimakrise muss anders gehen!“, kritisiert Fridays For Future Aktivistin Veronika Winter.

Die Asfinag steht als Bauherrin der Lobauautobahn ebenfalls in der Kritik der Aktivisten. Gefordert wird die Umstrukturierung der Asfinag zu einem Unternehmen, „dessen Geschäftsmodell die Klimakrise nicht länger anheizt“, so die Organisatoren.

Der Protest endet vor dem Klimaministerium. Hier werde die Bundesregierung an ihre Verantwortung erinnert, den Bau des Lobautunnels abzusagen, heißt es. „Wir fordern die Politik auf, nicht länger auf die Baukonzerne zu hören, sondern endlich klimafreundliche Verkehrspolitik zu machen, mit der die Menschen wirklich von Lärm und Abgasen befreit werden!“, schließt Simon Pories von Fridays For Future. „Das Festhalten an fossilen Großprojekten zeigt, dass die Politik die Dringlichkeit der Klimakrise noch immer ignoriert!“

Weitere Proteste sind geplant. Darunter eine Demo am 3. Juni, dem Weltfahrradtag.

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