„Ihr Judenfreunde“

Morddrohungen gegen Kurz und seine Mitarbeiter

Politik
21.05.2021 18:32

Das vergiftete Klima in der heimischen Politik sorgt offenbar dafür, dass sich Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) vermehrt mit anonymen Morddrohungen konfrontiert sieht. „Leider nehmen die Morddrohungen in den vergangenen Tagen immer größere Ausmaße an und erreichen nun auch unsere Mitarbeiter“, heißt es aus dem Kanzleramt. Die Inhalte der Hassnachrichten haben es durchaus in sich.

„Du geldgierige Sau, du musst gehen, bevor wir dir den Hals umdrehen“, steht etwa auf einer Postkarte, adressiert an eine Mitarbeiterin im Kanzleramt. Der Verfasser eines Mails droht einem männlichen Mitarbeiter des ÖVP-Chefs außerdem mit: „Ihr seid das Letzte. Ihr gehört erschossen, ihr Judenfreunde.“ Das bezieht sich offensichtlich auf die Solidaritätsbekundungen von Kurz gegenüber Israel im Gaza-Konflikt. Die Drohungen wurden den zuständigen Sicherheitsbehörden weitergegeben, heißt es.

Neonazi Küssel bei Störaktion gegen Kurz
Erst am Mittwoch war der Besuch des Kanzlers im Wiener Schweizerhaus von Kurz-Gegnern gestört worden. Auch der verurteilte Neonazi Gottfried Küssel skandierte dort „Kurz muss weg“. Kurz hatte sich anlässlich der Lockerung der Corona-Maßnahmen mit Vizekanzler Werner Kogler, Tourismusministerin Elisabeth Köstinger und Staatssekretärin Andrea Mayer im Prater zum Mittagessen getroffen.

Waffen bei Gegnern von Corona-Maßnahmen gefunden
Am Donnerstag wurde bekannt, dass bei einer Razzia der Polizei bei Gegnern von Corona-Maßnahmen Waffen und Munition sichergestellt wurden. Die Männer hätten sich in einer Chat-Gruppe über Sprengkörper und den Kauf von Waffen unterhalten, meldete das Innenministerium. Die Mitglieder der Gruppe unterhielten sich demnach unter anderem über den Bau von Splitterbomben und den Einsatz von Molotowcocktails gegen Polizisten. Bei einer Demonstration am vergangenen Samstag sollen gewaltsame Aktionen geplant gewesen sein.

Einen Tag davor führten Verfassungsschützer in fünf Bundesländern Hausdurchsuchungen und Verhöre durch. Dabei wurden unter anderem zwei Faustfeuerwaffen, eine Langwaffe, etwa 3500 Schuss Munition und Schwerter gefunden. Außerdem wurden Schutzwesten, Helme und Funkgeräte sichergestellt. „Es ist kaum zu fassen, was hier von Corona-Leugnern versucht wurde“, sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP).

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