Laut dem Verein „Birdlife Kärnten“ steht es um die Mehlschwalben sehr schlecht. Die Nester der Glücksbringer werden immer weniger an Hausfassaden geduldet. Doch die brutplatztreuen Vögel versuchen, jedes Jahr zurückzukehren. Und so ist in den vergangenen 30 Jahren, wie berichtet, der Bestand um 70 Prozent zurückgegangen. Derzeit läuft übrigens eine Erhebung im Raum Klagenfurt.
„Zwei Mitarbeiterinnen zählen zur Zeit in Klagenfurt die Nester; oder was davon noch übrig ist“, berichtet Andreas Kleewein von Birdlife Kärnten. Die ehemalige Biobäuerin Eva-Maria Aufreiter hat sich die Lage angeschaut. „In Viktring etwa sind von 155 Nestern noch 44 intakt gewesen, in einer Siedlung am Stadtrand von Klagenfurt von 66 Nestern nur noch sechs“, ist die Tierfreundin erschüttert.
Wenn die Mehlschwalben nicht mehr brüten können, werden sie in den nächsten Jahren in Teilen von Kärnten ganz verschwunden sein.
Andreas Kleewein, Birdlife Kärnten
Mehlschwalbennester schützen
Aufreiter appelliert, Mehlschwalbennester doch zu schützen. „Die Schwalben verwenden so viel Energie und Mühe, um ihr Nest Erdkügelchen für Erdkügelchen zu erbauen. Ein kleines Stück Natur direkt vor der Haustüre muss doch das bisschen Schmutz aufwiegen können!“ Gegen den Kot könne man Papier unterlegen und beschweren oder Kotbretter anbringen.
Verschwinden Schwalben für immer?
Aufreiter ist überzeugt davon, dass sonst die Schwalben für immer aus der Gegend verschwinden würden. „Dabei sind die Zugvögel wertvolle Insekten- und vor allem Gelsenfresser. Wir bekommen immer mehr gefährliche Gelsenarten aus dem Ausland. Da wäre es doch wichtig, dass man solche nützlichen Insektenvernichter gleich in der Nähe hat“, appelliert Kleewein.
Kärntens Tierschutzombudsfrau lässt derzeit einige Fälle prüfen. Denn leider werden immer wieder Nester achtlos heruntergeschlagen. Und das, obwohl Mehlschwalben vollkommen geschützte Tiere sind.
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