Mieter schlagen Alarm

Keutschach: Streit um Schwalbennester bei Wohnhaus

Kärnten
04.04.2021 08:02

In einer Wohnsiedlung in Keutschach ist ein Streit um Schwalbennester entbrannt. Weil die Landeswohnbau Kärnten Maßnahmen zur Vogelabwehr getroffen hat, steigen mehrere Mieter auf die Barrikaden. Auch Tierschützer und Vogelexperten schlagen Alarm.

Sogar der neue Bürgermeister Gerhard Oleschko, der sich deshalb an die „Krone“ gewandt hatte, ist entsetzt über diese Maßnahmen. „Mich haben die Leute angerufen, dass in der Siedlung die Nester entfernt und Maßnahmen zur Vogelabwehr gesetzt werden. Das kann man doch nicht tun. Schwalben sind nützliche Tiere“, meint Oleschko.

Schwalben nicht den Lebensraum nehmen
„Da sich einige Mieter über den Dreck unter den Nestern beschwert haben, hat die Landeswohnbau so reagiert“, erzählt auch Mieterin Ingeborg Jennerwein. Eine andere Mieterin ist ebenfalls schockiert: „Ich versteh’ das alles nicht. Nur weil es ein paar Leuten nicht passt, kann man den Schwalben doch nicht den Lebensraum nehmen!“

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Bei unseren Häusern, den älteren, wird nichts gemacht. Nur bei den neueren. So etwas kann man nicht tun. Schwalben sind doch Glücksbringer.

Ingeborg Jennerwein, Mieterin, Keutschach

Katastrophe für Schwalben
Andreas Kleewein von BirdLife gibt zu bedenken: „Der Mehlschwalbenbestand ist in den vergangenen dreißig Jahren um 70 Prozent zurückgegangen!“ Würden die Nester der brutplatztreuen Vögel entfernt, hätten sie nahezu keine Möglichkeiten mehr, woanders zu brüten. Das bedeute eine Katastrophe für die Schwalben. „Eine kostengünstige Alternative wäre, Kotbretter unter den Nestern anzubringen. Sogar beim denkmalgeschützten Moser Verdino in Klagenfurt hat man das gemacht“, erzählt Kleewein.

Laut Landeswohnbau Kärnten habe man im Vorjahr Kotbretter anbringen lassen. Da aber einige Mieter sich über den Gestank aufgeregt hätten, habe man diese Maßnahme rückgängig machen müssen. Um eine Lösung zu finden, werde man jetzt eine schriftliche Umfrage durchführen, heißt es.

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