Abschuss gestattet
Japan: Immer mehr tödliche Bärenangriffe
Wegen einer Zunahme von Bärenangriffen gelten in Japan seit Montag gelockerte Waffengesetze. Städte und Gemeinden dürfen Jägern nun offiziell den Abschuss von Bären in Wohngebieten gestatten. Bisher war für die Nutzung von Jagdgewehren eine polizeiliche Genehmigung erforderlich. Die Neuregelung soll aber nur in Notfällen greifen, Jäger und Kommunen müssen zudem die Sicherheit der Anwohnenden gewährleisten.
Nach offiziellen Angaben gab es in Japan seit April schon vier tödliche Bärenangriffe. Dutzende Menschen wurden zudem von Bären verletzt. Im August hatte ein Braunbär auf der Insel Hokkaido einen Wanderer in einen Wald geschleppt und getötet. Im Juli hatte ein Bär vor einem Pflegeheim in Kitaakita eine Frau angegriffen und schwer verletzt. Ebenfalls im Juli mussten die Teilnehmer eines Golfturniers in Japan wegen einer Bärensichtung den Platz verlassen. Auf dem Flughafen Yamagata wurden mehrere Flüge abgesagt, weil sich ein Bär auf dem Rollfeld herumtrieb.
Verlassene Höfe, weniger Jäger und Klimawandel als Ursachen
In Japan wagen sich immer öfter Bären in bewohnte Gebiete vor. Ein Grund dafür ist, dass es aufgrund der schrumpfenden und alternden Bevölkerung immer mehr verlassene Höfe und Häuser und immer weniger Jäger gibt. Zudem wirkt sich der Klimawandel auf die Nahrungsquellen und die Winterschlafzeiten von Bären aus und trägt laut Erkenntnissen von Wissenschaftern dazu bei, dass zunehmend Bären auf der Suche nach Nahrung in Dörfer und Städte vordringen.
Sogar aus der Hauptstadt Tokio wurden in den vergangenen Jahren Bärensichtungen gemeldet. Im Juli hatte Berichten zufolge ein Bär einen Angler an einem Fluss in den Bergen am Rand des Ballungsraums angegriffen. Laut dem Sender NHK gab es in Japan in diesem Jahr zudem mindestens 39 Bären-Sichtungen an oder in der Nähe von Schulen.
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