16.04.2021 10:39 |

„Keinen Halt mehr“

Nora Tschirner: Offene Worte über ihre Depression

Schauspielerin Nora Tschirner leidet seit vielen Jahren an Depressionen und hat nun darüber gesprochen.

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Im Interview mit dem „Süddeutsche Zeitung Magazin“ erklärte die 39-Jährige: „Meine erste depressive Episode hatte ich schon mit 18, aber vor zehn Jahren kam der Tiefpunkt.“ Ihre erste Therapie habe sie mit 25 Jahren gehabt, danach sei sie in stationäre Behandlung bekommen und habe Psychopharmaka genommen: „Ich hatte keinen Halt mehr. Ich war allein mit mir.“

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Ich hatte keinen Halt mehr. Ich war allein mit mir.

Nora Tschirner über ihre Depression

„Kontakt zu mir verloren“
Die Depression habe ihr deutlich gemacht, dass etwas nicht stimmte: „Ich hatte den Kontakt zu mir verloren, und sie war die Erste, die sich getraut hat, mich drauf aufmerksam zu machen, mein Mahnmal quasi. Ein Sprüche klopfender, nerviger, aber wohlmeinender Freund.“ Als die Psychologin fragte, wann die depressiven Zustände eintreten würde, wurde deutlich: „Es stellte sich raus: an den krassen Pressetagen, an denen ein Interview dem nächsten folgt, und die kein Ende nehmen - und an 16-Stunden-Drehtagen. Also in zeitlich begrenzten Arbeitsphasen.“

Mittlerweile aber wisse sie, was zu tun sei: „Ich bin seit vielen Jahren frei von Symptomen, habe mir ein gutes Umfeld gebaut, treffe Vorkehrungen.“ Auch der ‚Tatort‘-Star selbst musste lange Zeit darum kämpfen, seine Emotionen anzunehmen. „Ich weiß noch, ich hatte die Angst, ich würde mich auflösen. Ich hatte so Angst davor, dass ich dachte: Wenn ich da hingucke, in den Abgrund, verliere ich den Halt, dass ich mich dematerialisiere. Ich hatte ein Gefühl von: Ich löse mich in eine Trilliarde Einzelteile auf oder Puzzleteile, die niemand wieder zusammensetzen kann.“

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