Gegen schwere Verläufe

Ärztekammer-Appell für Asthmaspray-Wirkstoff

Wissenschaft
12.04.2021 14:18

Der Einsatz des gegen Covid-19 wirksamen Wirkstoffs Budesonid, der in etlichen gängigen Asthmasprays enthalten ist und offenbar schwere Corona-Krankheitsverläufe verhindern kann, solle „tatkräftig unterstützt werden“. Das forderte am Montag Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer, vom Gesundheitsministerium. Steinhart berief sich dabei auf eine im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlichte Studie, derzufolge Budesonid die Wahrscheinlichkeit schwerer Verläufen um 90 Prozent vermindert.

„Das kann ein bedeutender Fortschritt für uns sein, weil die Behandlung mit dem Wirkstoff drei Tage nach Symptombeginn erfolgt. Das macht einen Riesenunterschied“, sagte Steinhart, der auch als Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte fungiert. Schon jetzt würden in Spitälern Steroide zur Behandlung eingesetzt. „Doch drei Tage nach Symptombeginn kommt niemand ins Spital, da sind die Erkrankten zu Hause oder suchen ihren Hausarzt auf“, betonte Steinhart.

Studie macht Hoffnung
Die Studie lege nahe, dass es bereits am Beginn einer Infektion eine Chance gebe, schwere Verläufe zu verhindern und die Spitäler so zu entlasten. Dass der sofortige Schutz vor einer schweren Erkrankung auch helfen könnte, Long-Covid-Erkrankungen zu vermeiden, sei perspektivisch ebenfalls ermutigend. In der Studie wurde Budesonid sieben Tage lang genommen, bei zwei Inhalationen pro Tag.

Peter Hacker (links) und Johannes Steinhart, Vizepräsident der Wiener Ärztekammer (Bild: APA/ROBERT JAEGER)
Peter Hacker (links) und Johannes Steinhart, Vizepräsident der Wiener Ärztekammer

Steinhart: „Wir müssen jede Möglichkeit nutzen“
„Wir müssen jede Möglichkeit nutzen, um Tote, Erkrankungen und Long-Covid-Fälle zu minimieren, bis wir endlich durchimpfen können. Das wird ja bekanntlich leider noch dauern, da wir einen gravierenden Impfstoffmangel haben“, sagte Steinhart. „Das Ministerium sollte sich bei Budesonid um die Unterstützung von entsprechenden Folgestudien, internationale Vernetzung und standardisierte Therapieoptionen kümmern“, forderte Steinhart, der am Montagvormittag gemeinsam mit Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) im Rahmen einer Pressekonferenz verkündete, dass die Bundeshauptstadt eigene Mini-Impfstraßen öffnet.

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