Bilanz der Seilbahner

Kein Umsatz ohne Gäste aus dem Ausland

Vorarlberg
10.04.2021 09:25

Die Vorarlberger Seilbahnen haben ein erstes Resümee über die gerade zu Ende gegangene Wintersaison gezogen. Dieses fiel - wenig überraschend - sehr ernüchternd aus: Der Gesamtumsatz ist um rund 90 Prozent auf schlappe 14,1 Millionen Euro eingebrochen. Immerhin gab es auch positive Aspekte.

Das Fazit über die abgelaufene Wintersaison ist im Grunde einfach: Ohne Gäste aus dem Ausland ist ein kostendeckender Betrieb der Berg- und Seilbahnen einfach nicht möglich.
Wirtschaftlich habe sich die Öffnung der Skigebiete - in Summe wurden immerhin 2200 Betriebstage geboten, das sind nur um 32 Prozent weniger als im Vorjahr - zwar nicht gelohnt, dennoch sei der Entschluss richtig gewesen, betont Andreas Gapp, Obmann der Vorarlberger Seilbahnen: „Viele Einheimische haben die einmalige Gelegenheit genutzt, die Pisten fast für sich alleine zu haben, keinen Parkplatz suchen und nirgends anstehen zu müssen. Unseren Gästen dabei zuzusehen, wie sie vom Corona-Alltag abschalten und einfach nur Spaß und Freude beim Skifahren haben, war und ist ein super Gefühl.“

Investition in die Zukunft
So betrachtet war die Öffnung auch eine Investition in die Zukunft: Viele Einheimische haben den Pistenspaß neu für sich entdeckt, der Stellenwert des Skifahrens dürfte deutlich gestiegen sein. Das lässt sich auch mit Zahlen belegen: Setzt man die rund 900.000 Ersteintritte in Relation zur Bevölkerung, so war jeder Vorarlberger im abgelaufenen Winter zumindest zweimal auf der Piste - ein sehr guter Wert. 

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Viele Einheimische haben die einmalige Gelegenheit genutzt, die Pisten fast für sich alleine zu haben, keinen Parkplatz suchen und nirgends anstehen zu müssen.

Obmann Gapp

Neues Bewusstsein für den Tourismus
Jutta Frick, Obmann-Stellvertreterin der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, benennt einen weiteren positiven Effekt des Coronawinters: „Vielen ist in den vergangenen Monaten bewusst geworden, wie wichtig der Tourismus für Vorarlberg ist. Gäste aus dem Ausland machen normalerweise 90 Prozent des Nächtigungsmarktes aus. Fallen diese aus, hat das einen Dominoeffekt auf viele andere Branchen und Bereiche. Die Menschen in Vorarlberg haben in der vergangenen Saison hautnah miterlebt, was es für die heimische Wirtschaft - und dahinter stecken ja immer Menschen mit individuellen Geschichten - bedeutet, wenn die Grenzen zu sind und der Tourismus stillsteht.“

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Gäste aus dem Ausland machen normalerweise 90 Prozent der Nächtigungen aus. Fallen diese aus, hat das einen Dominoeffekt auf viele andere Branchen.

Jutta Frick

Sicherheitskonzepte haben sich bewährt
Uneingeschränkt erfreulich ist, dass die Sicherheitskonzepte im Ländle nachweislich funktioniert haben: Kein einziger Corona-Cluster ließ sich auf den Seilbahnbetrieb zurückführen - eingedenk diverser im Vorfeld geäußerten Befürchtungen ist das mehr als nur bemerkenswert.
So sehr die vergangenen Monate an der Substanz der Seilbahnwirtschaft genagt haben, so ist die Stimmung in der Branche nach wie vor optimistisch: Laut einer aktuellen Fachgruppen-Umfrage gehen drei Viertel der Seilbahnbetreiber davon aus, dass der Sommer gleich gut oder sogar besser wird als im vergangenen Jahr. Daher wird ein Großteil der Bahnen - und zwar unabhängig von Grenzöffnungen und Gastro-Einschränkungen - die Sommersaison wie geplant starten.
Die Erfahrungen aus dem Winter, insbesondere in Bezug auf die Sicherheitsstandards, sollen für den Sommer zu einem Wettbewerbsvorteil werden: „Wir wollen mit dem dazugewonnen Know-how und unseren neuen Kompetenzen den Tourismusstandort Vorarlberg nachhaltig stärken“, gibt Gapp die Zielsetzung vor.

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