Die Todesursache ist noch unbekannt, die Polizei vermutet einen Unfall oder einen Schwächeanfall. Der 66-Jährige war Berichten zufolge am Sonntagabend von einer Wanderung nicht zurückgekehrt. Gegen 20 Uhr hatte er zum letzten Mal telefonischen Kontakt mit seiner Ehefrau, die Montag früh die Einsatzkräfte verständigte, nachdem er bis dahin immer noch nicht zu Hause und auch über das Handy nicht mehr erreichbar war. Am Nachmittag fanden die Rettungskräfte schließlich die Leiche von Peter Kreisky. Laut Angaben der Online-Ausgabe der spanischen Tageszeitung "El Mundo" musste der Leichnam mittels Rettungshubschrauber geborgen werden.
Kreisky, der Sohn des ehemaligen österreichischen Bundekanzlers Bruno Kreisky, der das Land von 1970 bis 1983 regierte, lebte mit seiner Frau seit einigen Jahren auf Mallorca in jenem Haus, in dem auch der 1990 verstorbenen Altkanzler seine Urlaube verbrachte. Auch Bruno Kreisky war ein Mallorca-Liebhaber, er verbrachte dort oft seinen Urlaub und ließ sich im Ruhestand auf der Insel nieder.
Faymann: "Wir verlieren großen Menschen"
Mit großer Trauer reagierte die SPÖ auf den Tod von Peter Kreisky. Kanzler Werner Faymann zeigte sich in einer Aussendung "tief erschüttert". Mit Kreisky verliere man einen "großen und faszinierenden Menschen", der von seiner Umgebung größte Wertschätzung und Beliebtheit erfahren habe. Kreisky sei Zeit seines Lebens ein Aktivist für eine bessere und gerechtere Welt gewesen. Bis zu seinem unerwarteten Tod habe er sich mit beispiellosem Engagement den zahlreichen Veranstaltungen anlässlich des kommenden 100. Geburtstages seines Vaters im Jänner 2011 gewidmet.
Tief betroffen zeigte sich auch die Arbeiterkammer, in deren Diensten Kreisky den größten Teil seines Berufslebens stand. AK-Präsident Herbert Tumpel meinte: "Mit Peter Kreisky haben wir einen Menschen verloren, der sich immer für Gerechtigkeit und Frieden eingesetzt hat." Kreisky sei ein politischer Mensch gewesen, "der immer beharrlich seinen Weg ging".
"Verbündeter der Sozialistischen Jugend"
Trauerbekundungen kamen auch von der Friedensbewegung und der Sozialistischen Jugend: "Mit seinem kompromisslosen Engagement, das ihn für viele oftmals zum unbequemen Zeitgenossen machte, war Peter Kreisky stets ein Verbündeter der Sozialistischen Jugend", schrieb deren Vorsitzender Wolfgang Moitzi in einer Aussendung. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter erinnerte an einen "beherzten und engagierten Kämpfer gegen Unterdrückung, Faschismus und Krieg, der schon frühzeitig vor den enormen Gefahren der Atomkraft gewarnt hat". Seine Kollegin Laura Rudas würdigte Kreisky als "einen kritischen Geist und wichtigen Querdenker".
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