US-Präsident Donald Trump hat offenbar erstmals in seiner zweiten Amtszeit eine prominente Personalentscheidung getroffen. Sein Sicherheitsberater Mike Waltz muss seinen Posten räumen. Er hatte durch seine Sorglosigkeit die sogenannte Signal-Affäre ins Rollen gebracht.
Der Nationale Sicherheitsberater wurde für Trump zuletzt zum Unsicherheitsfaktor. Waltz war derjenige, der versehentlich einen Journalisten zu einer Signal-Chatgruppe hinzufügte, in der hochrangige Regierungsmitglieder einen Angriff auf die Houthi-Miliz im Jemen diskutierten. Wenig später kam heraus, dass der vermeintliche Sicherheitsexperte auch sorglos mit seinen eigenen Daten umging.
„Spiegel“-Journalisten fanden Passwörter, Telefonnummern und private E-Mail-Konten von Waltz frei zugänglich im Netz. US-Medien zufolge soll er seine privaten Konten auch für dienstliche Zwecke genutzt haben.
Trump zog nun die Reißleine. Sowohl Waltz als auch dessen Stellvertreter Alex Wong würden ihre Posten verlassen, berichteten der Fernsehsender CBS und die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag unter Berufung auf mehrere anonyme Quellen. Trump will Waltz jetzt als UN-Botschafter nach New York schicken.
Trump spielte Vorfall bisher herunter
Die oppositionellen Demokraten werfen der Regierung vor, mit der Offenlegung der Militärpläne das Leben von US-Soldaten gefährdet zu haben. Als Konsequenz forderten sie den Rückritt prominenter Sicherheitspolitiker wie Waltz. Der Präsident spielte den Vorfall bisher herunter und sprach von einer „Hexenjagd“ auf Regierungsmitglieder.
Waltz ist jedoch nicht das einzige Sorgenkind Trumps. Verteidigungsminister Pete Hegseth soll sich mehrmals über Sicherheitsvorgaben hinweggesetzt haben. Der ehemalige Fox-News-Moderator soll die Angriffspläne zudem auch mit seiner Familie geteilt haben.
Die „New York Times“ und der Sender CNN berichteten am Sonntag, Hegseth habe im März vertrauliche Informationen des Verteidigungsministeriums in einer weiteren privaten Signal-Chatgruppe geteilt. Der frühere Soldat wies die Berichte zurück und beschuldigte die Medien, seinen Ruf ruinieren zu wollen. Auch Trump stellte sich bisher hinter seinen Verteidigungsminister.
Etwas mehr als 100 Tage nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump kommt es damit offenbar zum ersten großen Umbau in seinem engsten Umfeld. Wer den Beraterposten übernehmen würde, war zunächst unklar. Eine Möglichkeit sei der Sondergesandte Steve Witkoff, hieß es aus Insiderkreisen. Vorübergehend soll Außenminister Marco Rubio den Bereich übernehmen.
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