Evaluierung

Debatte um Zonen im Nationalpark beendet

Salzburg
21.03.2021 10:00

* Zwist um Schutzgebiete in Hohen Tauern
* Zonen wurden seit Beginn nicht evaluiert
* Betreiber und Grundbesitzer für Änderung
* Naturschutzvereine gegen Neuausweisung

Der Nationalpark Hohe Tauern war in Österreich das erste Schutzgebiet seiner Art. Nach jahrelangen Diskussionen wurde der Salzburger Teil 1984 geschaffen und die Zonen mit unterschiedlichem Schutzgrad ausgewiesen. Die Gebiete unterscheiden sich daher in die Außen- und die Kernzone. Später kamen noch eigene Sonderschutzgebiete hinzu. „Damals hatte man keine Erfahrungen und die Zonen wurden weniger nach fachlichen, sondern mehr nach politischen Interessen eingeteilt“, erklärt Nationalpark-Direktor Wolfgang Urban. Deswegen wurde 2015 beschlossen, mit einem zehnjährigen Managementplan den Park weiter zu entwickeln, da sich auch nationale und internationale Kriterien stets ändern. Einer der 185 Punkte in diesem Plan ist die Bewertung der Zonen.

Die Kernzone wäre kleiner geworden
Nach der Evaluierung sollten 37 Bereiche aus der Kernzone herausgenommen werden. Dafür andere aus der Außenzone in die Kernzone verschoben werden. Unterm Strich hätte dies zu einer flächenmäßigen Verkleinerung der Kernzone geführt. Das ist auch der Grund, warum Neo-Landesrätin Daniela Gutschi dem Plan eine Absage erteilt hat.

„Die Grundeigentümer wären mit den Änderungen einverstanden. Diese machen auch Sinn, denn es ist eigentlich eine Anpassung an den Rechtsbestand“, so Eigentümervertreter Hubert Lohfeyer. Denn in der Realität gibt es zahlreiche Aktivitäten in der Kernzone, die eigentlich den Maßstäben der Außenzone entsprechen. Ein Beispiel: Die Kürsingerhütte in der Venedigergruppe liegt mit ihrer Materialseilbahn in der Kernzone. Lkw-Zufahrten und Großtier-Weidehaltung bei der Talstation hat es schon vor Nationalparkzeiten gegeben und entsprechen aber eigentlich den Kriterien der Außenzone.

Eigentümer glauben an sachliche Debatte
Ähnlich ist die Situation beim Pinzgauer Hintersee, einem beliebten Ausflugsziel. Dort gab es in den 80er-Jahren noch 1000 Besucher pro Jahr. Jetzt sind es rund 85.000. Teile des Seegebiets liegen in der Kernzone, andere in der Außenzone und etwa der Parkplatz an sich ist überhaupt kein Nationalparkgebiet. In der Kernzone sollte es ja möglichst überhaupt keine Eingriffe in die Natur geben, was in diesem Fall unmöglich ist.

Lohfeyer ist sich sicher, dass es in den nächsten Jahren zu einer sachlichen und nicht emotionalen Diskussion zu den Zonen kommen wird. Intensivere Bewirtschaftung schließt er aus.

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