Zahlen steigen, aber:

Die Teststrategie in den Schulen greift

Österreich
18.03.2021 06:00

Die Corona-Zahlen steigen wieder, auch bei Kindern und Jugendlichen. Doch durch die Teststrategie gibt es verhältnismäßig wenig Cluster in den Schulen. Regional gibt es aber Unterschiede.

Insgesamt 345 in Wien, elf in Vorarlberg. 217 in Oberösterreich, 41 im Burgenland. Die bundesweit 810 positiven Antigen-Schnelltests in den Schulen der Vorwoche (die Ergebnisse für diese Woche kommen erst am Freitag) teilen sich regional sehr unterschiedlich auf. Im Osten sind die Zahlen weitaus höher als im Westen. Insgesamt sind sie aber wie der allgemeine Trend - am Mittwoch wurde mit 3239 Neuinfektionen ein neuer Höchststand für 2021 vermeldet - steigend.

Das zeigen die Zahlen der AGES, wo auch jene Fälle eingemeldet werden, die mittels PCR-Test bestätigt wurden. In der ersten Februarwoche waren es 88 Fälle im Bereich „Bildung“, in der letzten 452. Vergangene Woche (8.3. bis 14.3.) lag die Sieben-Tage-Inzidenz zudem bei den Fünf- bis 14-Jährigen bei 291,6, bei den 15- bis 24-Jährigen bei 296. Das sind die höchsten Inzidenzen nach Altersgruppen.

1,5 Millionen Tests in den Schulen in der Vorwoche
Aber: Die Rückkehr an die Schulen erfolgte erst nach den Semesterferien (Mitte Februar) - und seither wird regelmäßig getestet. Alleine in der Vorwoche wurden 1,5 Millionen Tests durchgeführt. Und es werden mehr: Ab nächster Woche soll in der Volksschule dreimal wöchentlich getestet werden. Mehr also als in den meisten anderen Bevölkerungsgruppen. Das sei auch der Grund, warum trotz steigender Zahlen aktuell nur 20 von 5800 Schulen geschlossen sind. Denn man erwische infizierte Kinder rasch und vermeide dadurch Cluster, erklärt Virologin Dorothee von Laer.

Bei den Beratungen zwischen Regierung und Experten am Montag ploppte nun die Idee auf, die Osterferien regional zu verlängern - also dort, wo die Zahlen hoch sind. Von Laer hält das für eine sinnvolle Maßnahme. Denn „viele Studien haben gezeigt, dass Kinder Treiber in der Pandemie sind“. Aber: Es gibt noch keine Studien darüber, wie die Situation durch die begleiteten Testmaßnahmen aussieht, stellt von Laer klar.

Auch Mathematiker Niki Popper plädiert seit Wochen für regionale Maßnahmen und rechnet vor: „Durch die Tests in den Schulen erreichen wir 1,2 Millionen Menschen. Die leben im Schnitt mit 3,1 Personen im Haushalt, heißt, wir sind bei vier Millionen Menschen. Rechnet man nun die Kontakte mit ein, ermöglicht uns die Teststrategie in den Schulen einen Blick auf 50 bis 75 Prozent der Bevölkerung.“ Er plädiert deshalb dafür, die Schulen, wo es möglich ist, ganz aufzusperren und weiter zu testen. Das ist offenbar auch der Wunsch im Westen Österreichs, wo es aktuell keine Cluster an Schulen gibt (siehe Grafik).

Anna Haselwanter
Anna Haselwanter
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