11 Mio. damit geimpft

Premier Johnson: „AstraZeneca ist sicher“

Ausland
16.03.2021 13:40

Nach der Aussetzung der Impfungen mit dem Vakzin von AstraZeneca in mehreren europäischen Staaten hat der britische Premierminister den Impfstoff verteidigt - während immer mehr Länder die Impfung damit aussetzen. Boris Johnson bezeichnete das Präparat als „sicher“ und seine Wirkung als „extrem gut“. In Großbritannien wurden bereits rund elf Millionen Menschen damit geimpft. Berichte über Auffälligkeiten liegen nicht vor.

Der Impfstoff werde an zahlreichen Orten „von Indien bis zu den USA ebenso wie in Großbritannien hergestellt“ und auf der ganzen Welt eingesetzt, schrieb Johnson in einem am Dienstag veröffentlichten Beitrag für die „Times“. Das Präparat wurde vom britisch-schwedischen Pharmakonzern AstraZeneca gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelt. Am Montag hatte Johnson auch auf die strengen Zulassungsverfahren der britischen Arzneimittelbehörde MHRA verwiesen. Diese sehe keinerlei Anlass dafür, die Impfungen mit AstraZeneca auszusetzen.

Immer mehr Länder setzen Impfung aus
Wegen der Berichte über Todesfälle durch schwere Blutgerinnsel in zeitlichem Zusammenhang mit einer Impfung mit dem Stoff haben bereits mehrere Länder die Verabreichung ausgesetzt. Am Montag taten dies etwa Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Slowenien und Portugal. Tags darauf zogen Schweden, Zypern und Luxemburg nach.

EMA gibt Entwarnung
Tausende Menschen in der EU entwickeln jährlich Blutgerinnsel, aus den unterschiedlichsten Gründen. Die Anzahl solcher Vorfälle unter Corona-geimpften Personen scheine nicht höher als in der Bevölkerung allgemein, hält die Europäischen Arzneimittelagentur EMA bisher zur Debatte um Todesfälle nach Impfungen mit dem AstraZeneca-Vakzin fest. Auch die österreichische Regierung folgt dieser Argumentation. Nur Impfungen mit einer bestimmten Charge wurden hierzulande ausgesetzt.

Mehr Auffälligkeiten bei Biontech/Pfizer-Impfstoff gemeldet
Experten der MHRA verweisen darauf, dass es keine Belege dafür gebe, dass die Impfung ursächlich für die Blutgerinnsel sei. Laut den bis dato vorliegenden Daten zur Impfkampagne, über die der „Guardian“ berichtete, wurden der Behörde bis Ende Februar mehr Blutgerinnsel nach Impfungen mit dem Biontech/Pfizer-Impfstoff (38) gemeldet als nach Impfungen mit dem Präparat von AstraZeneca (30).

In beiden Fällen sei die Anzahl nicht höher gewesen, als in der Bevölkerung allgemein zu erwarten gewesen sei. „Solche Berichte sind keine bestätigten Nebenwirkungen des Impfstoffs“, sagte ein MHRA-Sprecher dem „Guardian“. Blutgerinnsel entstünden auf natürliche Weise und seien nicht selten.

Daten legen nahe: Covid-Patienten haben höheres Risiko für Blutgerinnsel
„Soweit wir wissen, gibt es keine belastbaren Beweise für einen Anstieg von Blutgerinnseln unter Menschen, die im Vereinigten Königreich geimpft worden sind“, sagte auch Andrew Goddard, Präsident des Ärzteverbands Royal College of Physicians, dem „Guardian“. Es gebe hingegen sehr wohl Daten, die nahelegen würden, dass Krankenhauspatienten mit Covid-19 ein weit höheres Risiko für Blutgerinnsel hätten als die Restbevölkerung.

Quelle: APA

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