Klack, Klack: Wenn die Maus geht, hört man es. Das Geräusch, das der orange Kinderstar beim Laufen macht, entsteht übrigens durch zwei Kokosnuss-Schalen, die aneinander geklopft werden. Seit einem halben Jahrhundert schon erklärt der Nager dem Nachwuchs die Welt. Wie kommt der Saft in die Tüte? Warum hat der Käse Löcher und der Käsekuchen nicht? Die „Lach- und Sachgeschichten“ hatten ihre Fernsehpremiere einst am 7. März 1971, seit einem halben Jahrhundert also ist die Maus ein Superstar im Fernsehen.
Am Sonntag wird die Maus ihren 50. Geburtstag zelebrieren. Der WDR begeht das Jubiläum mit dem gebotenen Zinnober, unter anderem mit einer speziellen Ausgabe, in der auf die kommenden 50 Jahre geblickt werden soll. Das zeigt schon: Der Nager hat nicht vor, bald in TV-Rente zu gehen.
Maus wäre fast Nilpferd geworden
Dabei wäre aus der Maus fast ein Nilpferd als Titelheld geworden, verrät der geistige Vater der Sendung, Armin Maiwald. Auch hatte man anfangs mit viel Kritik zu kämpfen: Pädagogen war die Sendung zu schnell geschnitten, die Kirche fand den Sendeplatz am Sonntagvormittag nicht förderlich, weil Kinder im Gottesdienst sitzen sollten.
Mittlerweile ist die Sendung über alle Zweifel erhaben. 2019 verlieh der Bundespräsident der Maus einen „Mausverdienstorden“, 1992 flog sie mit Raumfahrer Klaus-Dietrich Flade auf die russische Raumstation Mir, 2014 mit Alexander Gerst zur ISS. Stefan Raab hob sie mit seinem Lied „Hier kommt die Maus“ 1996 in die Pop-Kultur.
Die Maus geht mit der Zeit
Doch was ist das Geheimnis der Maus? Maiwald: „Wir versuchen, auch die schwierigsten Fragen mit Dingen zu erklären, die Kindern geläufig sind.“ Handelte es sich früher um Themen wie Brot und Milch, bespricht man heute komplexe Technik, wie etwa Cloudspeicher. Vermutlich auch ein Grund, warum die Maus auch bei Erwachsenen gut ankommt. Nach Angaben des WDR ist der durchschnittliche Zuschauer im Fernsehen sogar ungefähr um die 40 Jahre alt - also nur wenig jünger als die Maus selbst.
Die Maus-Illustration selbst stammte übrigens von Grafikerin Isolde Schmitt-Menzel. 1975 kam der blaue Elefant hinzu, 1987 die gelbe Ente. Trotz der kindgerechten Aufbereitung und Anmutung aber stellt Armin Maiwald klar: „Es handelt sich um Journalismus.“
„Analogien sind wichtig“
„Die Analogien sind wichtig“, erklärt der Sendungs-Miterfinder. Kunststoffverformung etwa habe man mal mit Spaghetti dargestellt. „Und natürlich die saubere Recherche. Wir haben einen journalistischen Anspruch.“ Mit der Recherche allein habe man nur die Fakten: „Wir versuchen, daraus eine Geschichte zu bauen, indem wir uns mit den Zuschauern auf eine Reise begeben.“
Quelle: APA
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