Neue Angriffswelle
Israel attackiert iranische Atomanlage Isfahan
Die israelische Armee hat laut den iranischen Nachrichtenagenturen FARS und Mehr die Atomanlage Isfahan im Zentraliran angegriffen.
Am Samstag im Morgengrauen seien dabei „keine schädlichen Materialien ausgetreten“, wurde ein örtlicher Beamter zitiert. Die meisten Explosionen seien im Zusammenhang mit der Luftabwehr gestanden. Bei einem Angriff in Qom tötete Israel nach eigenen Angaben einen Kommandanten einer Spezialeinheit der Revolutionsgarden.
Die israelische Armee hatte vor der Attacke auf Isfahan eine neue Angriffswelle auf den Iran gestartet. Ziel seien Raketenlager und die Infrastruktur für Raketenstarts, teilte das Militär mit. Der Iran hatte zuvor nach Angaben des israelischen Militärs Raketen auf Israel abgefeuert. Über Tel Aviv waren einem Reuters-Zeugen zufolge mehrere Explosionen zu hören. Später gab das israelische Militär Entwarnung.
Am Freitag hatte der Leiter der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA), Rafael Grossi, erklärt, bisher habe seine Behörde noch keinen Austritt radioaktiver Strahlung im Iran seit Beginn des Krieges gegen Israel vor einer Woche feststellen können. Westliche Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, nach Atomwaffen zu streben, was Teheran bestreitet.
Izadi getötet
Laut Israel ist bei dem jüngsten Angriff in der iranischen Stadt Qom ein langjähriger Kommandant der Al-Quds-Brigaden, einer Sondereinheit für Auslandseinsätze der mächtigen Iranischen Revolutionsgarden, getötet worden. Es handle sich um Saeed Izadi, der das Palästina-Corps der Al-Quds-Brigaden geleitet habe, erklärt der israelische Verteidigungsminister Israel Katz. Eine Bestätigung der Revolutionsgarden gibt es zunächst nicht.
Die Al-Quds-Brigaden (Jerusalem-Brigaden) haben im Nahen Osten eine vom Iran unterstützte Regionalallianz namens „Achse des Widerstands“ aufgebaut, zu der die Hisbollah im Libanon und die Hamas im Gazastreifen gehören. Seit Beginn des Gaza-Kriegs ist das Bündnis stark geschwächt worden. Der israelische Verteidigungsminister erklärt weiter, die Tötung Izadis sei „ein großer Erfolg für den israelischen Geheimdienst und die Luftwaffe“. Izadi habe für die Finanzierung und Bewaffnung der Hamas bei den Angriffen auf Israel am 7. Oktober 2023 gesorgt.
Zum Hintergrund
- Am 13. Juni hatte Israel einen Großangriff auf Ziele im Iran begonnen.
- Erklärtes Ziel ist es, Teheran vom Bau einer Atombombe abzuhalten.
- Die israelische Armee bombardiert seitdem Militär- und Atomanlagen im Iran.
- Als Reaktion greift der Iran seinerseits Ziele in Israel mit Raketen an.
Iran: Mindestens 430 Tote seit Beginn des Kriegs
Im Iran sind der Regierung zufolge seit Beginn des jüngsten Konfliktes mit Israel mindestens 430 Menschen getötet und 3500 verletzt worden. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Nur unter Berufung auf das Gesundheitsministerium in Teheran.
Araqchi: US-Eingreifen in Krieg wäre „sehr gefährlich“
Der Iran warnte die USA neuerlich vor einem Eingreifen in den aktuellen Krieg mit Israel. Es wäre „sehr bedauerlich“ und für alle „sehr gefährlich“, sollten die USA sich „der Aggression“ anschließen, sagte Irans Außenminister Abbas Araqchi am Rande des Treffens der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) vor Reportern in der türkischen Metropole Istanbul. Das berichtete der arabische Nachrichtensender Al-Jazeera.
Teheran sei „leider“ zu dem Schluss gekommen, dass die USA von Anfang an an der Aggression beteiligt gewesen seien, sagte er demnach weiter. Die US-Regierung würde das zwar zurückweisen. Der Iran habe jedoch viele Hinweise, dass Washington vom ersten Tag an beteiligt gewesen sei.
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