Mehr als 80 Jahre nach seiner Gründung steht der US-Auslandssender Voice of America nach einer neuen Kündigungswelle Beobachtern zufolge faktisch vor seinem Ende.
Voice of America war 1942 als Gegengewicht zur Propaganda der Nationalsozialisten in Nazi-Deutschland gegründet worden und hatte schließlich in fast 50 Sprachen Millionen Menschen erreicht. Unlängst kam aus den Reihen von Trumps Republikanern verstärkt Kritik an Voice of America und anderen öffentlich finanzierten US-Sendern mit der Begründung, die Rundfunkstationen seien Konservativen gegenüber angeblich „zu negativ eingestellt“. Die Forderung kam auf, die Sender im Rahmen der allgemeinen Verkleinerung des Behördenapparats abzuschaffen.
US-Präsident Donald Trump hatte in dem Zusammenhang angeordnet, dass die Belegschaft auf ein absolutes Minimum reduziert werden solle. Zuletzt erhielten mehr als 600 weitere Mitarbeiter des Senders und der Dachorganisation U.S. Agency for Global Media (USAGM) ihre Kündigung, wie USAGM am Freitag (US-Ortszeit) mitteilte.
Trumps für die USAGM zuständige Beraterin Kari Lake erklärte, die Entlassungen seien überfällig gewesen, „um eine aufgeblähte, unverantwortliche Bürokratie“ abzubauen. Gegen die Kahlschläge beim Personal gibt es eine Reihe von Klagen, die bisher aber erfolglose sind.
Sender für Trump „Verschwendung“
Trumps Beraterin Lake erhob schwere Vorwürfe gegen die USAGM: Die Dachorganisation von Voice of America sei „dysfunktional und von Voreingenommenheit und Verschwendung durchsetzt“. Die im März begonnene Reduzierung der Belegschaft um 85 Prozent sei nunmehr abgeschlossen worden. Rund 1400 Stellen seien gestrichen worden. Insgesamt noch 250 Mitarbeiter blieben in der USAGM, bei Voice of America und dem für Rundfunkübertragungen ins kommunistisch regierte Kuba zuständige Office of Cuba Broadcasting (OCB). Bei der OCB sei keine der 33 Stellen gestrichen worden, so Lake.
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