Schon seit Dezember

Pfizer lässt EU auf zehn Millionen Dosen warten

Ausland
18.02.2021 07:50

Die EU wartet auf zehn Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Pfizer/Biontech, die eigentlich bereits im Dezember fällig gewesen wären. Damit stehen etwa ein Drittel der bis jetzt erwarteten Lieferungen noch aus, hieß es am Mittwoch von EU-Vertretern. Mit dem Pfizer-Konkurrenten Moderna hat die EU-Kommission unterdessen einen Vertrag über die Lieferung von bis zu 300 Millionen Dosen ausgehandelt, wie Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch bekannt gab.

Bisher habe Pfizer etwa 28 Millionen Dosen des Impfstoffs an die EU geliefert, wie einer der Vertreter und eine mit dem Vorgang vertraute Person sagten. Das seien etwa zehn Millionen Dosen weniger als Pfizer versprochen habe, sagte der EU-Vertreter. Pfizer wollte sich mit Verweis auf die Vertraulichkeit der Lieferpläne nicht äußern. Bei der EU-Kommission war keine Stellungnahme erhältlich.

Laut EU-Insidern nur Teil des Impfstoffs rechtzeitig verschickt
Der Covid-19-Impfstoff von Biontech und Pfizer hatte am 21. Dezember eine bedingte Marktzulassung in der EU erhalten. Am Folgetag teilte Biontech mit, die Unternehmen würden bis Ende des Monats 12,5 Millionen Dosen für die EU liefern. Aus den EU-Kreisen verlautete, es sei jedoch nur ein Teil rechtzeitig verschickt worden. Dagegen sagte die mit dem Vorgang vertraute Person, die Menge gehöre vielmehr zu den für das erste Quartal 2021 vereinbarten Lieferungen. Eine Erklärung für die unterschiedlichen Zeitpläne gab es zunächst nicht.

Ab März soll nachgeliefert werden
Einer der EU-Vertreter erklärte, die beiden Unternehmen hätten eine Nachlieferung der fehlenden Dosen bis Ende März zugesagt. Wie aus den europäischen Kreisen verlautete, hatte Pfizer sich verpflichtet, ab Anfang Jänner 3,5 Millionen Dosen pro Woche zu liefern. Nun sei in dieser Woche die Menge auf 4,8 Millionen Dosen gestiegen, sagte einer an den Verhandlungen beteiligter EU-Vertreter. In der kommenden und der ersten Märzwoche seien dann je fünf Millionen Dosen vorgesehen, hieß es in den EU-Kreisen weiter.

Andere Lieferanten sollen Lücke schließen
Die Lücke sollen nun andere Impfstofflieferanten schließen. Laut einem am Mittwoch geschlossenen Vertrag soll Moderna noch heuer 150 Millionen Dosen liefern, für 2022 besteht eine Option auf weitere 150 Millionen. Kommissionschefin von der Leyen legte am Mittwoch zugleich einen Aktionsplan im Kampf gegen die gefürchteten Varianten des Coronavirus vor. Ziel ist, rasch angepasste Impfstoffe gegen die mutierten Viren zur Verfügung zu haben.

Quelle: APA/Reuters

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