Jugend hat Hoffnung

Befreiungsschlag dank Jobzusage

Salzburg
31.01.2021 08:30

Die Corona-Krise stellt junge Menschen vor große Herausforderungen bei der Jobsuche. Chiara Kameri, Dominik Kendlbacher und Rebecca Fürstauer haben es am eigenen Leib erfahren - die „Krone“ hat berichtet. Für zwei der drei hat sich das Blatt nun gewendet.

Der Start der Skisaison brachte der Pinzgauerin Rebecca Fürstauer einen neuen Job: „Ich bin überglücklich.“

Ich war lange auf der Suche nach einem Job, hatte keine wirkliche Struktur im Alltag mehr„, erzählt Rebecca Fürstauer (19) aus Saalfelden über ihre Situation im Sommer. Dutzende Male schickte die 19-Jährige damals Bewerbungen an Unternehmen. Doch zurück kamen nur Absagen.

Auf eine Bewerbung für einen Job an der Kasse bei den Schmittenhöhe-Bergbahnen folgte ein Wechselbad der Gefühle. Corona machte der jungen Frau einen Strich durch die Rechnung: “Eigentlich hätte ich schon im November anfangen sollen, aber dann kam wieder ein Lockdown und mein erster Tag wurde auf unbekannte Zeit verschoben.„

Kurz vor Weihnachten erhielt Fürstauer dann die lang ersehnte Zusage. „Quasi als Weihnachtsgeschenk“, schmunzelt sie. Seit 28. Dezember steht die Pinzgauerin tatsächlich nun jeden Tag an der Kasse bei der Talstation in Viehhofen. Die ersten Tage bezeichnet sie als „intensiv“, „weil es doch viel Information war.“ Trotz der unsicheren Lage für die Skigebiete hält Fürstauer fest: „Ich bin einfach überglücklich, dass ich jetzt endlich etwas habe.“

Herausfordernd ist die Situation aktuell für Dominik Kendlbacher aus Ramingstein. Hoffnung gibt ihm jedoch ein geringfügiger Job.

Das Leben von Dominik Kendlbacher (28) aus Ramingstein veränderte sich mit den Corona-bedingten Auswirkungen auf den Wintertourismus von einem Tag auf den anderen. „Ich war als Taxifahrer oft in Skigebieten unterwegs“, erinnert sich der Lungauer. Nach Weihnachten musste der 28-Jährige stempeln gehen. „Jetzt bin ich zumindest geringfügig angestellt“, erklärt Kendlbacher.

Immerhin besser als gar keine Arbeit zu haben, ist sich der Lungauer bewusst. „Unser Taxiunternehmen steht momentan fast komplett still. Solange keine Touristen in den Skigebieten sind, haben wir kaum Buchungen. Fünf Fahrer sitzen momentan mehr daheim. Auch viele unserer Fahrzeuge stehen am Parkplatz, ich habe sogar schon Anfragen, ob wir diese verkaufen. Also alles sehr deprimierend“, schildert Kendlbacher. Er will seinen Optimismus jedoch beibehalten und die Hoffnung nicht aufgeben. „Wir hoffen, dass wir im Frühjahr noch ein bisschen was einnehmen können und die Reisewarnungen bald fallen“, sagt der gelernte Koch.

Chiara Kameri aus Liefering freut sich bereits auf März.

Ich war gerade zu Hause auf der Terrasse, als ich die Zusage bekommen habe. Ich habe erst einmal laut geschrien„, erzählt Chiara Kameri (19). Die Salzburgerin bewarb sich im Herbst für die Ausbildung zur Pflegefachassistentin bei der Krankenpflegeschule der Landeskliniken. Im März beginnt die 19-Jährige aus Liefering die Ausbildung.

Eine Kündigung im vergangenen Jahr und die darauffolgende Arbeitslosigkeit bereiteten der Jugendlichen große Sorgen. Insgesamt stand Kameri 13 Monate ohne Job da. “Das war wirklich nicht schön. Ich habe in meinem Leben voll die Krise gehabt deswegen„, sagt sie. “Richtig schlimm war es im Jahr 2020 — auch wegen Corona.„

Die Zusage von der Pflegeschule fühlt sich für Kameri nun an wie ein Befreiungsschlag. „Ich freue mich wirklich auf meine Zukunft. Weil ich eine Perspektive habe.“ Nach Ende der zweijährigen Ausbildung will sie auch weitere Schritte auf der Karriereleiter gehen. „Ich kann mir vorstellen, die Ausbildung zur diplomierten Krankenschwester zu machen. Je weiter man sich hocharbeitet, desto besser.“

Nikolaus Pichler
Nikolaus Pichler
Stephanie Angerer
Stephanie Angerer
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