Appell an Amtskollegen

Vordrängler: Bürgermeister fordern Impfdisziplin

Politik
22.01.2021 06:00

Die vereinzelten schwarzen Impfschafe unter den Bürgermeistern, die sich beim Anti-Corona-Stich vorgedrängt haben, regen das Land auf. Nun appellieren ihre Amtskollegen: „Keine Toleranz für Egoismus!“

Nach seiner bekannt gewordenen Corona-Impfung und seinem viel diskutierten „ZiB 2“-Auftritt hat sich der Feldkircher ÖVP-Bürgermeister Wolfgang Matt am Donnerstag entschuldigt: „Im Nachhinein betrachtet, war mein Handeln unüberlegt, und ich würde heute in derselben Situation anders handeln.“

Er bitte all jene, die den Eindruck gewonnen hätten, er habe sich vordrängen oder jemandem eine Impfdosis vorenthalten wollen, um Verzeihung. Es sei zu keinem Zeitpunkt seine Absicht gewesen, seine Position als Bürgermeister auszunutzen: „Vielmehr war mir die Tragweite meiner Entscheidung, die übrig gebliebene Impfdosis anzunehmen, in diesem Moment schlicht und ergreifend nicht bewusst.“

Was viele andere Bürgermeister zur Debatte sagen? Die Krone" hat 16 Bürgermeister in Österreich befragt. Siehe Aussagen in den Bildtexten:

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Es ist ein trauriges Beispiel dafür, wie es die Pandemie geschafft hat, die Gesellschaft zu spalten. Auf der einen Seite Impfverweigerer, auf der anderen Impfvordrängler. Das ist auf keinen Fall akzeptabel.

Karl Habsburg, ehemaliger Politiker und 2020 an Corona erkrankt

In der Tat, kaum ein Thema regt das Land zurzeit mehr auf als die Impfvordrängler, die Menschen jene Dosis wegnehmen, die sie eindeutig dringender brauchen. Klar geregelt ist ja die Impfreihung durch die Bundesregierung, ein jeder, der sie nicht beachtet, muss dies - solange es keine Sanktionen dagegen gibt - mit seinem Gewissen vereinbaren.

Debatte um Vorrang begann vor Wochen
„Zu Beginn haben Bund und Länder aber tatsächlich darüber gesprochen, ob Politiker bei der Impfung als Beispiel vorangehen sollten. Als Signal sozusagen: ,Schaut her, nach der Impfung fällt niemand tot um‘“, erklärt dazu Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). „Das wurde dann verworfen, auch weil es keine Privilegien-Debatte in dieser Situation braucht.“

Aber die ist in Österreich längst angekommen. Ludwig selbst ist noch nicht geimpft. Er sagt: „Wann die Impfung sein wird, lässt sich jedoch nicht sagen, da wir ja nicht genau wissen, ob die für Wien bestimmten Lieferungen mit Impfdosen zeitgerecht auch nach Wien geliefert werden.“ Er wird sich aber vormerken lassen.

Kronen Zeitung

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