Vom Dienst entbunden

Tödlicher Schuss im Kapitol kam von Polizist

Ausland
07.01.2021 21:00

Wie die Polizei im Kapitol am Donnerstag bekannt gab, ist jener tödliche Schuss, durch den eine Demonstrantin ums Leben kam, von einer Sicherheitskraft ausgegangen. Die Eindringlinge hätten beim Ansturm auf das Gebäude die Polizisten mit diversen Waffen angegriffen, hieß es. Der US-Justizminister versprach, die Randalierer nun zur Rechenschaft zu ziehen - erste Beteiligte mussten sich bereits am Donnerstag vor Gericht verantworten.

Der tödliche Schuss auf eine Demonstrantin bei dem Aufruhr in Washington ist von einer Sicherheitskraft des Kapitols abgegeben worden. Ein Beamter der Polizeieinheit des Kapitols habe im Gebäude seine Dienstwaffe gezückt und die Frau getroffen, als die Anhänger von US-Präsident Donald Trump sich am Mittwoch ihren Weg zur Kammer des Abgeordnetenhauses bahnten, hieß es in einer Mitteilung der Einheit.

Polizeibeamte „aktiv angegriffen“
Der Beamte sei - wie in solchen Fällen vorgeschrieben - bis auf Weiteres vom Dienst entbunden worden, der Vorfall werde untersucht. Zudem berichtete die Polizei des Kapitols davon, dass „Tausende“ Aufrührer sich am Mittwoch dem Kapitol genähert hätten: „Diese Personen griffen aktiv Polizeibeamte des Kapitols und andere uniformierte Polizeibeamte mit Metallrohren an, setzten chemische Reizstoffe und andere Waffen gegen unsere Beamten ein. Sie waren entschlossen, das Kapitol zu betreten, indem sie großen Schaden anrichteten.“

In der Nähe des Kongress-Sitzes seien außerdem zwei Rohrbomben gefunden und entschärft worden. Sie seien „tatsächlich gefährlich“ gewesen und hätten großen Schaden anrichten können.

Fahndung nach Beteiligten läuft
Der geschäftsführende US-Justizminister Jeffrey Rosen kündigte die konsequente Strafverfolgung der Randalierer vom Kapitol an. Sein Ressort werde sicherstellen, dass die Verantwortlichen für die „Attacke“ auf die Regierung und die Rechtsstaatlichkeit im Land für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen würden, teilte Rosen am Donnerstag mit.

Ermittler der Strafverfolgungsbehörden hätten durch die Nacht gearbeitet, um Beweise zu sammeln und Täter zu identifizieren. Erste Beteiligte am Sturm auf das Kapitol mussten sich am Donnerstag vor Gericht verantworten. Der Polizeichef der Hauptstadt sprach von insgesamt 53 Festgenommenen im Zuge der Besetzung des Kongress-Sitzes am Mittwochnachmittag.

Zahlreiche Festnahmen
Den meisten wird Bruch der verhängten Ausgangssperre zur Last gelegt. 26 seien auf dem Gelände des Kapitols gefasst worden. Weiteren wird vorgeworfen, nicht gemeldete oder verbotene Schusswaffen getragen zu haben. In den kommenden Tagen und Wochen sollten weitere Festnahmen folgen.

Verkehrsministerin tritt nach Unruhen zurück
Aus Protest wegen des Angriffs hat auch die erste Politikerin Konsequenzen gezogen. Trumps Verkehrsministerin Elaine Chao teilte am Mittwoch mit, dass sie ihr Amt am Montag aufgeben werde - Chao ist die Ehefrau des republikanischen Mehrheitsführers im Senat, Mitch McConnell. Die Vorkommnisse durch Unterstützer des Präsidenten hätten sie „tief beunruhigt“, begründete sie den Schritt.

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