Punk-Frisur und Crocs

Fürstenpaar mit neuem Look: Was ist los in Monaco?

Adabei
10.01.2021 06:00

Just in dem Land, das für Stil, Glanz und Glamour steht, schraubte das Fürstenpaar Charlene und Albert zuletzt seine ästhetischen Ansprüche ganz schön nach unten. Doch zum Glück halten andere Mitglieder des Grimaldi-Clans dem Gebot der Eleganz auch weiterhin die Treue.

Eine Frisur, ein Kleidungsstück, beides vermag einen Menschen auf erstaunlich prägnante Weise zu verändern. Recht eindrucksvoll führte uns das nun Monacos Fürsten-Ehepaar Charlene und Albert II. vor. Sie, die groß gewachsene Ex-Profi-Schwimmerin (42), erschreckte die Umstehenden bei einem öffentlichen Wohltätigkeitsauftritt mit einem Look, als wäre sie dem YouTube-Video einer Punk-Band entstiegen: Auf der linken Seite ein komplett abrasierter Kopf, auf der rechten Seite flatterten die Haare, die sich nun auch verdunkelt haben, knapp übers Ohr.

Dazu trug die Landesmutter goldene und silberne Ohrringe, die auch zu einem kasachischen Oligarchen gut gepasst hätten. Ebenso stimmig: die Gesichtsmaske voller golden und bronzefarben glitzernder Pailletten. Die übergroße Jacke in Kamelbraun, Wüstensand-Ocker und Schwarz war aus schwerem Tuch und wirkte ein bisschen wie eine umgeschneiderte Hundedecke.

Falls das ein modisches Statement sein sollte, dann lag es jedenfalls ganz schön weit weg von dem, was man bisher mit der glamourösen Eleganz von Monaco verband.

Fürst Albert in Crocs unterm Christbaum
Der Fürst war da auch keine große Hilfe. Immerhin muss Albert doch gewusst haben, dass er für ein offizielles Foto posierte, als er mit seiner Verwandtschaft vor dem Christbaum in die Kamera lächelte. Nach der Kleidung zu schließen, hätte er jedoch genauso gut anschließend im Teleshopping eine neue Kollektion in der Trendfarbe „Feuerwehr“ anpreisen können: rotes T-Shirt, rote Schlabberhose, rotes Bequem-Sakko. Und dazu auch noch rote Crocs.

Genau, das sind jene gemütlichen, löchrigen 180 Gramm leichten Funktionsschlapfen aus Schaumharz, die Beine optisch kürzer und Füße quadratisch wirken lassen. Leute, die in einer Hotelküche oder einer Autowaschanlage arbeiten, wissen die Dinger sehr zu schätzen. Aber dass man damit gut aussieht, hat noch niemand behauptet.

Alberts freiwillig zur Schau gestellter Geschmacks-Lockdown löste, wie konnte es anders sein, einen Orkan der Entrüstung aus. Schließlich war unbeugsame Noblesse einmal kennzeichnend für den lichtverwöhnten Zwergstaat an der Côte d’Azur. Bei Monaco dachte man an Samt und Seide, riesig gekrempelte Hüte und Damen in zarten Stöckelschuhen. Alberts Mutter, die vormalige Hollywoodschauspielerin Gracia Patricia vulgo Grace Kelly, galt mit ihrer diskreten Grazie als Sinnbild makelloser Eleganz, als ewige Stil-Ikone, die heute noch vergöttert wird.

Gracia Patricias Eleganz lebt weiter
Ihr Erbe ist freilich nicht ganz verloren, es wird sowohl von ihrer Tochter, Prinzessin Caroline (63) als auch von Enkelin Charlotte Casiraghi (34) sorgsam weitergetragen.

Nicht zufällig wurde Charlotte soeben als neues Werbegesicht für das Modehaus Chanel auserkoren. Auch ein Akt der Verbeugung vor dem Mode-Giganten Karl Lagerfeld, der die Luxusmarke wie kein anderer prägte und dessen Todestag sich im Februar zum zweiten Mal jährt.

Was Lagerfeld wohl zum neuen ästhetischen Anspruch des Fürsten-Paares gesagt hätte? Vielleicht sein altes Zitat: „Mode ist der kürzeste Reflektor des Zeitgeistes, und der ist ein verdammt launischer Geselle.“

Karin Schnegdar, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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