Grundlsee

Ein Ort rettet seine Bauern: Spender gesucht!

Österreich
19.12.2020 08:30

In der Not wird man bekanntlich erfinderisch: Weil in der Gemeinde Grundlsee die Hälfte aller Bauernhöfe bereits aufgeben musste, startet der Bürgermeister eine Rettungsaktion für die wenig verbliebenen Betriebe. Mithilfe von Spenden aus der Bevölkerung will man den Landwirten ein Grundeinkommen sichern.

Meine Aufgabe ist das eigentlich nicht, unsere Bauern zu retten!“, betont Franz Steinegger. „Aber nachdem seit den 1990er-Jahren eine Landwirtschaft nach der anderen aufgibt, und alle Verantwortlichen tatenlos zusehen, muss man davon ausgehen, dass sich niemand zuständig fühlt“, spart der Bürgermeister von Grundlsee nicht mit Kritik.

Ungerechtes Fördersystem
Derzeit gibt es noch 27 Vieh-haltende Betriebe in dem idyllischen Ort im Salzkammergut - halb so viele wie noch vor Kurzem. Eine Entwicklung - stellvertretend für ganz Europa, entstanden durch EU-Beitritt und schiefe Fördersysteme.

Viel Arbeit, wenig Lohn
Dass die nächste Generation weitermacht, ist für den 41-Jährigen unwahrscheinlich: „Wir haben im Ort keinen Bauern mehr, der nicht arbeiten geht. Meist müssen sogar beide einen 40-Stunden-Job machen - und die Landwirtschaft nebenher erledigen“.

250.000 Euro jährlich als Ziel
Genau da soll die neue Initiative entlasten: „Mithilfe von Spendengeldern wollen wir unseren Landwirten ein Grundeinkommen von 800 Euro monatlich sichern“, erläutert der Ortschef. „Das würde schon einmal viel Druck nehmen.“

Institutionen und Private aufgerufen
Gespendet kann entweder einmalig oder als Vereinsmitglied regelmäßig werden. Steinegger: „Angesprochen sollen sich all jene fühlen, die ein Interesse daran haben, dass unsere schönen Kulturlandschaften erhalten bleiben. Die Bauern sorgen dafür seit Jahrhunderten und haben sich einfach mehr Wertschätzung verdient“.
www.lanschaftspflegefonds.at

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