Einsatzgebiet Airport?

Diese Hündin kann das Coronavirus erschnüffeln

Österreich
14.12.2020 15:52

Bravourös bestanden hat Malinois „Fantasy Forever vom Seetalblick“ die Feuertaufe am Montag - handelt es sich bei dem Vierbeiner doch quasi um ein Coronavirus-Testgerät aus Fleisch und Blut. Die Aufgabe der Hündin könnte es künftig sein, Menschen mit einer Corona-Infektion etwa am Flughafen Wien-Schwechat aufzuspüren.

Tatsächlich konnte bestätigt werden, dass die feine Hundenase dazu imstande ist, den Erreger anhand von Mund-Nasen-Schutzmasken zu erschnüffeln, was die Hündin am Montag auch unter Beweis stellte. So konnte sie treffsicher mehrmals hintereinander die Schutzmaske eines Erkrankten unter jenen von Gesunden anzeigen. „Die Suche geht sehr schnell und ist für den ausgebildeten Hund keine große Herausforderung“, erklärte Otto Koppitsch vom Militärhundezentrum Kaisersteinbruch im Burgenland. Beim Training habe er 250 Proben locker in zehn Minuten gescannt, und typischerweise würde solch ein Hund eine halbe Stunde am Stück arbeiten.

Demnächst Verstärkung im Team
Sechs Monate dauerte die Grundausbildung, und nach der ersten Testphase der Hündin geht es jetzt in eine praktische Probephase.
Wie es seitens des Verteidigungsministeriums hieß, bekommt „Fantasy Forever“ demnächst auch Verstärkung. „Ein weiterer Militärhund der Rasse Rottweiler befindet sich aktuell ebenfalls in der ersten Phase der Ausbildung. Zwei weitere Hunde sollen bis 2021 folgen“, hieß es.

Die Vierbeiner wurden seit Juni 2020 von Militärhundeführern nach einer von dem deutschen Physiker und Zoologen Wolf Kafka entwickelten Methode (SOKKS) ausgebildet, die auch bei der Suche nach Sprengstoff, Drogen, Papiergeld und den Hinterlassenschaften von gefährdeten Wildtieren zur Anwendung kommt: Material wird dafür auf ein Trägermaterial in einem kleinen Röhrchen aufgetragen und dem Hund wurde beigebracht, durch Hinlegen oder Hinsetzen anzuzeigen, wenn er solch einen Geruch in die Nase bekommt.

Ein positives „Aha-Erlebnis“ sei es gewesen, als der Hund eine Coronavirus-belastete Maske am Gang des Militärhospitals sofort eindeutig angezeigt hat, die frisch aus dem Patientenzimmer gekommen ist, berichtete Koppitsch: „Da wussten wir, dass die Hundenase wirklich in der Lage ist, Covid-Material zu identifizieren und anzuzeigen.“ Damit das Ganze auch im Einsatz funktionieren kann, bräuchte der Hund aber mehr Routine und Übung.

Tanner: „Coronavirus schnell und effizient detektieren“
Das Training funktioniert komplett mit virenfreiem Material, und auch bei der Kontrolle von frischen Proben sei eine Virenübertragung praktisch nicht möglich, so Kafka: „Ich glaube, dass Österreich mit dieser Entwicklung international eine Spitzenposition einnimmt“, sagte er. „Hier wird auf das Know-how der Hundeführer und auf das Können unsere vierbeinigen Bediensteten zurückgegriffen, um in Zukunft das Coronavirus schnell und effizient detektieren zu können. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir uns auch in schwierigen Zeiten auf die Expertise unseres Bundesheeres verlassen können", so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

„Bis zum Jahreswechsel werden wir erproben und beurteilen, ob die Hunde einsetzbar sind oder nicht“, sagte Koppitsch. Sie würden keinesfalls flächendeckend arbeiten können, sondern wenn, dann nur an besonderen Schwerpunkten verwendet werden, wie etwa um ankommende Flugzeuginsassen aus Risikogebieten am internationalen Flughafen in Wien-Schwechat zu kontrollieren.

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