Inklusive Kritik

Bisher 26.682 Testungen am dritten Massentest-Tag

Tirol
06.12.2020 15:10

Am Sonntag haben sich tirolweit 26.682 Personen bis Mittag testen lassen, aktuell lagen 80 positive Antigen-Testergebnisse vor. Damit wurden seit dem Start von „Tirol testet“ 183.213 Personen getestet, wovon für 497 Personen ein positives Ergebnis vorlag. Indes ertönt aus Tirols zweitgrößter Stadt, Kufstein, scharfe Kritik.

„Am heutigen dritten Tag von ‚Tirol testet‘ ist es vor allem das Wetter, das die Gemeinden und die Einsatzorganisationen in vielen Regionen Tirols fordert.  Insgesamt sind die Rückmeldungen aus der Bevölkerung durchwegs positiv", sagt Elmar Rizzoli, Leiter des Einsatzstabes CORONA und von „Tirol testet“

Er betont: „Ein negatives Ergebnis ist jedoch kein Freibrief: Auch dann heißt es weiterhin Abstand halten, Mund-Nasen-Schutz tragen und soziale Kontakte einschränken. Dennoch können wir mit dieser Aktion Infektionsketten, die womöglich ohne ‚Tirol testet‘ entstanden wären, frühzeitig unterbrechen.“

Doch in den Testlokalen der beiden größten Tiroler Städte, Innsbruck und Kufstein, hat sich der Trend von Samstag fortgesetzt und sogar noch verstärkt: Der Zulauf ließ zu wünschen übrig. „Die Quantität ist nicht das, was wir uns erhofft hätten, die Qualität aber stimmt. Wir haben viele gute Rückmeldungen“, sagte eine Sprecherin der Stadt Innsbruck der APA.

Kritik von Kufsteins Bürgermeister
Negativ ausgewirkt auf die Beteiligung an den Massentests hätten sich laut dem Bürgermeister von Kufstein bundespolitische Widersprüche. „Die Parteien im Bund sollen endlich aufhören, jeweils das Gegenteil zu behaupten“, machte Krumschnabel aus seinem Frust keinen Hehl. Manche Parteien würden die Bürger gar aufrufen, sich nicht testen zu lassen. „Das ist nicht staatstragend“. Er wünsche sich „geschlossenes Auftreten“.

Durch „Sprünge in der Argumentation“ habe man die Bevölkerung „komplett verunsichert“, kritisierte Krumschnabel die Bundesregierung. Ihm leuchte das „System der Massentests wirklich ein“, die letzten Tage hätten jedoch gezeigt, dass dies „keine mehrheitsfähige Lösung“ sei. „Es ist eindeutig, dass die Menschen die Massentests nicht als probates Mittel erachten, die Pandemie einzudämmen“, schlussfolgerte Krumschnabel.

„Offensichtlich müssen wir die Strategie überdenken und einen neuen Weg einschlagen“. Wie dieser ausschauen könnte, vermochte er nicht zu sagen. „Die Entscheidungen trifft der Bund“. Kämen vom Bund jedoch klarere Vorgaben, bräuchte sich niemand vor Ort laufend verteidigen.

„Viele sind einfach frustriert“
Er habe den Eindruck, dass eine Mehrheit „nicht bereit ist, aktiv etwas gegen den Virus zu unternehmen“. Eher würde die Bevölkerung Einschränkungen hinnehmen. Er habe mit Skeptikern gesprochen, die sich nicht testen lassen wollten, erzählte er. Darunter seien nur wenige tatsächliche Coronaleugner, die eine Verschwörung orten, viele seien einfach frustriert und durch die Diskussionen verunsichert.

In Kufstein beginne man schon langsam, „Hard- und Software abzubauen“, berichtete der Bürgermeister. Mit dem Ablauf zeigte er sich, wie die Innsbrucker Organisatoren, zufrieden. Nun habe man gesehen, dass ein solcher Massentests „ganz einfach durchzuführen“ sei. Die Software des Bundes „braucht kein Mensch“, sie sei „völlig überflüssig“. Man könne solche Tests eigentlich öfters durchführen.

Wegen Wetter Termine eventuell verschoben
Die Gemeinden in Osttirol und entlang des Alpenhauptkammes haben aufgrund der extremen Wetterverhältnisse die Möglichkeit, die Corona-Testungen auf Dienstag zu verschieben. Die Bevölkerung wird gebeten, sich vorab direkt bei ihrer Wohnortgemeinde zu informieren. Zudem hat man weiterhin die Möglichkeit, die Testlokale ohne Anmeldung innerhalb der Öffnungszeiten zu besuchen - auch dann, wenn ihnen vorab ein gewisser Zeitrahmen zugeteilt wurde.

Auf www.tiroltestet.at werden die Öffnungszeiten laufend aktualisiert.

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